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1996, Nr. 9, S. 44
SCHWERPUNKT
Längere Ladenöffnungszeiten
Große Skepsis in Österreich
Auch in Österreich betrachtet ein Großteil des Zoofachhandels
den Abendverkauf als eher schädlich. Zu diesem Ergebnis kommt eine
pet-Umfrage unter verschiedenen Zoofachhändlern
Gegen eine Ausdehnung der Öffnungszeiten: Kurt Essmann.
Kommerzialrat Kurt Essmann, Wien:
Der kleine Einzelhandel ist gegen eine vollkommene Liberalisierung der Ladenschlußzeiten.
Wir haben versucht, dies zu verhindern, und einen zweiten langen Samstag
als Kompromißvorschlag anzubieten. Der Zoofachhandel besteht überwiegend
aus Klein- und Kleinstgeschäften: eine Ausdehnung der Öffnungszeiten
ist nur über einen erhöhten Arbeitseinsatz der Inhaber machbar,
das geht auf die ohnehin schon knappe Freizeit. In Einkaufszentren besteht
meist eine vertragliche Verpflichtung, sich den Öffnungszeiten anzupassen,
aber andere Lagen können es sich aussuchen. Es besteht allenfalls ein
wirtschaftlicher Druck. Ich glaube, das Gros der Geschäfte wird geschlossen
bleiben. Schon jetzt nützen nur wenige den langen Donnerstag (und teilweise
auch nicht die Samstage). Es ist zu erwarten, daß sich der Druck in
Richtung guten Lagen weiter verstärken wird und die Kleinen umsatzmäßig
noch mehr zurückfallen. Eventuell ist noch Markt vorhanden, aber im
wesentlichen wird sich der Umsatz durch längere Öffnungszeiten
nur zeitlich verlagern. Ein Verschieben der Öffnungszeiten ohne zeitliche
Verlängerung ist, meines Erachtens, für Spezialgeschäfte
durchaus denkbar, aber die Vollsortimenter im Zoofachhandel müssen
sich den allgemeinen Einkaufsgewohnheiten anpassen.
Joh.Franz, Innsbruck:
Die Öffnungszeiten im Einkaufscenter DEZ bestimmen die Großen,
die Kleinen haben keine Wahl und müssen das schlucken. Die Umsätze
werden nur anfänglich für den Tüchtigen steigen, solange
noch nicht alle mitmachen. Der Abendverkauf ist eine zwiespältige Sache:
einerseits ist mehr Zeit für Beratung, andererseits haben alle schon
einen anstrengenden Tag hinter sich. Nach unseren Zählungen lohnt es
sich noch nicht, das Einkaufsverhalten ändert sich nur sehr langsam.
Die Stehzeiten werden sich dann tagsüber einpendeln. Längere Öffnungszeiten
rechnen sich nur bei einer Verlagerung der Arbeitszeit bei den Mitarbeitern,
oder die Kunden müssen Preissteigerungen akzeptieren. Den Abendverkauf
mache ich derzeit mit meiner Frau allein, anders geht es nicht. Der Wettbewerb
wird sicher härter werden, aber das kann dem Zoofachhandel ohnehin
nicht schaden: der Konkurrenzkampf läuft nicht in…
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