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1996, Nr. 9, S. 22
TITEL
Kommunikation ist besser als Besserwisserei
Wie sehen die Tierärzte ihr Verhältnis zum Zoofachhandel?
Der in Tierarztkreisen bekannte "Dr. Spectator" äußerte
sich dazu in einem Artikel der Fachzeitung "Vet-Impulse", den
wir im folgenden veröffentlichen
Friedrich Janeczek, auf Papageien und Sittiche spezialisiert, durch Deutschland
und Europa flatternder praktizierender Tierarzt aus München-Gräfelfing,
brachte es beim "Interzoo"-Symposium vor über hundert Fachleuten
aus Industrie und Handel auf den Punkt: Weil Tierärzte und Zoohändler
sich zu wenig untereinander informieren, müssen wegen unzureichender
Kenntnis über optimale Haltung und Ernährung viele Ziervögel
verfrüht sterben!
Und fürwahr! Zwischen diesen beiden Berufsgruppen besteht eine unsichtbare
Mauer, die gekennzeichnet wird von gegenseitigem Mißtrauen und falscher
Scham, voneinander zu lernen und gemeinsames Problembewußtsein zum
Nutzen der Heimtiere und der zunehmenden Zahl ihrer Halter zu entwickeln.
Die gegenseitige Abneigung auf breiterer Ebene wird hervorgerufen durch
die "schwarzen Schafe", das sind einerseits die schlecht geführten
Zooläden und andererseits die immer alles besserwissenden Kleintierärzte,
die gerade bei den vom Zoohandel vertriebenen Spezies mit ihren hochkarätigen
Spezialapparaturen wenig ausrichten können.
Glücklicherweise sind die Zeiten vorbei, in denen einem Besitzer eines
kranken Goldhamsters, wenn er denn eine Tierarztpraxis aufsuchte, empfohlen
wurde, sein Tier töten zu lassen und sich für ein paar Mark ein
neues zu kaufen. Dank der Vorabend-Fernseh-Serien hat es sich herumgesprochen,
daß die Tierärzte und Tierärztinnen sich nicht nur um Hund
und Katze kümmern, dennoch läßt manche Tierarzt-Liquidation
- sie muß durchaus nicht überhöht sein - den Heimtierbesitzer
wieder seinen Zoohändler aufsuchen, der ihm dann irgendwelche Pillen
verkauft, die noch weniger helfen. Was bleibt, ist Frust auf allen Seiten.
Muß das so sein?
Wer sich etwas in der Szene auskennt, weiß, daß es schon seit
langem enge Kontakte zwischen dem Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe
und tierärztlichen Berufsorganisationen gibt. Dabei handelt es sich
in erster Linie um den Bereich Tierschutz. Weil sich der gewerbliche Tierhandel
einem ständigen Kreuzfeuer engagierter Tierschützer ausgesetzt
sieht, wird ein gutes Verhältnis zur Tierärzteschaft angestrebt.
So wurden vom Verband - was der tierärztlichen Öffentlichkeit
verborgen geblieben ist - im September 1993 und im Januar 1994 zwei gut
besuchte Symposien…
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