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1997, Nr. 5, S. 56 REPORT Ernährungsfehler und Qualzuchten Neue Erkenntnisse über Tierhaltung Daß Tierzucht nicht selten im Widerspruch zu Tierschutz steht, machte eine Fachtagung der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG) zum Rahmenthema "Tierschutz und Tierzucht" deutlich Referierte über Qualzuchten bei Zierfischen: Dr. Petra Kölle.   Tiergruppenübergreifend wurden auf der dreitägigen Veranstaltung in Nürtingen (bei Stuttgart) sowohl Probleme landwirtschaftlicher Nutztiere als auch solche von Heimtieren bis hin zu Sport- und Freizeitpferden diskutiert. Wissenschaftler, Praktiker und Amtsveterinäre bildeten gemeinsam mit Branchenspezialisten den Kreis der 26 Redner und des Auditoriums. Gleich zwei Fachgruppen der DVG, die für Tierschutzrecht/gerichtliche Veterinärmedizin und die für Tierzucht/Genetik/Haltung, waren gemeinsam mit der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT) als Co-Veranstalter genannt. Für die Heimtierbranche waren vor allem die zahlreichen Ausführungen über die sogenannten und derzeit vieldiskutierten Qualzuchten von Belang. Aber auch zucht- und auslesebedingte Problemtiere (Hunde) wurden behandelt. Reinhaltungsbedingte Verstöße gegen das Tierschutzgesetz (Pflege- und Ernährungsfehler bei Reptilien) sorgten ebenso für Gesprächsstoff wie Gesundheitsprobleme bei Kaninchen.   Aggressive "Familienhunde" Dr. Mertens aus München stellte Erfahrungen aus Sicht der Verhaltensforschung vor. Das Thema ihres Vortrags lautete: "Rassenprädisposition und Aggression beim Hund - Möglichkeiten objektiver Beurteilung von Wesensmerkmalen". Einschränkend bemerkte die Referentin, daß sie nur zum Thema "Dominanzaggression" von Hunden Stellung nehme. Dies geht über 40 Prozent der in der verhaltenstherapeutischen Praxis vorgestellten Hunde an und betrifft nur solche Tiere, die deshalb aggressiv werden, weil sie ihre Position im Sozialverband des Hund-Mensch-Rudels gefährdet sehen und/oder verbessern wollen; also keine Angstbeißer. Die Rangposition des Menschen als "Leitwolf" werde dadurch in Frage gestellt, und die Therapie bestehe darin, die Besitzerposition zu verbessern. Rüden und jüngere Hunde bei Eintritt der Geschlechtsreife neigen besonders dazu, dominanzaggressiv zu sein. Auffallend waren die in München hauptsächlich betroffenen Rassen, weil man Dominanzaggression bei diesen ehemals "typisch nicht aggressiven Familienhunden" nun gar nicht erwartet hatte: Cocker- und Springer-Spaniel, Retriever, Jack Russel Terrier…
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