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2001, Nr. 7-8, S. 3 Kommentar              Die Masken fallen   Ach wie muss das peinlich gewesen sein! Jahrelang haben Geschäftsführer und Verkaufsleiter namhafter Hersteller bei unzähligen Besprechungen Futterhaus-Geschäftsführer Herwig Eggerstedt und Saga-Boss Klaus-Dieter Lattemann aufmunternd auf die Schulter geklopft, ihnen Mut und jede nur erdenkliche Unterstützung zugesprochen: "Herwig, Du bist der Größte", "Klaus-Dieter, Du packst sie alle" usw.   Jetzt hat die Komödie ein Ende. Der Vorhang schließt sich, die Masken fallen. Vor Jahren, als die Akteure im Fachhandel nur gegeneinander Preiskrieg, aber untereinander noch keine Kooperationsgespräche führten, hatte die Industrie leichtes Spiel. Bei Bedarf ließen sich die Handelspartner leicht gegeneinander ausspielen. Wer welche Konditionen hatte, war ja ein gut gehütetes Geheimnis. Doch die Zeiten haben sich geändert. Seit dem Wechsel von Wewo zu Fressnapf ist in der Handelslandschaft alles im Fluss. Jeder spricht mit jedem, und mit fortschreitender Konzentration wird das Geheimnis der Kon-ditionen immer mehr gelüftet. Überraschungen bleiben da nicht aus. In vielen Fällen haben sich im nachhinein die angeblich treuesten Partner, die ewigen Schulterklopfer und Mutmacher als die größten Schlitzohren erwiesen. Natürlich trifft das längst nicht auf alle Lieferanten zu. Doch gerade diese Firmen, die jahrelang erfolgreich geblufft haben, werden jetzt wohl von der neuen Gruppierung am stärksten zur Kasse gebeten. Kein Wunder, dass unter solchen Bedingungen die Stimmung bei einigen Industriefirmen zur Zeit nicht die beste ist.   Ausbaden darf dies vermutlich mal wieder der Großhandel. Schon in den vergangenen beiden Jahren war er der Leidtragende, wenn mal wieder eine Preiserhöhung ins Haus stand. Wie schwer es der Großhandel derzeit hat, zeigen jetzt die Insolvenzanträge der beiden alteingesessenen Firmen Zoo-Versand Nord und Alf Heimtierbedarf. Die Reihen dürften sich in den nächsten Monaten weiter lichten. Schon jetzt rechnen Brachenkenner damit, dass in wenigen Jahren nur noch maximal zehn Großhändler übrig bleiben werden. Angesichts solch düsterer Zukunftsperspektiven liegt es nahe, sich einem starken Partner anzugliedern. Allerdings warnen einige Großhändler auch vor Panikmache. Die Gespräche sind jedenfalls voll im Gange. Die nächsten Monate dürften einige Überraschungen mit sich bringen.   Ihr   Ralf Majer-Abele
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