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2002, Nr. 2, S. 3 Kommentar
Die Gunst der Stunde
Der Umsatz der deutschen Heimtierbranche ist im Jahr 2001 gegenüber dem Vorjahr angeblich um zwei Prozent zurückgegangen. Dies jedenfalls gab der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe am Rande der Heim-Tier & Pflanze in Berlin bekannt. Wie ZZF-Sprecherin Antje Schreiber auf pet-Anfrage erklärte, beruhen die vom Verband bekannt gegebenen Daten lediglich auf eigenen Schätzungen. Daneben stützen sie sich auf die IVH- und BBE-Zahlen aus den Vorjahren sowie auf die Ergebnisse des monatlich erscheinenden ZZF-Konjunkturbarometers. Das ist nicht gerade viel. Einer seriösen Überprüfung dürften die Daten jedenfalls nicht standhalten. Da der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe nur einen kleinen Teil des Zoofachhandels repräsentiert und große Hersteller in den Reihen des Verbandes Mangelware darstellen, kann man die in Berlin verkündeten Zahlen entweder glauben oder es sein lassen. Inwieweit sie wirklich zutreffen, wird sich erst auf der Interzoo zeigen, wenn der Industrieverband Heimtierbedarf detaillierte und einigermaßen zuverlässige Marktdaten auf den Tisch bringen wird.
Trotz der wackligen Quellenlage der in Berlin verkündeten Zahlen überraschte, auf welch große Resonanz sie bei vielen Medien stießen. Kaum eine Tageszeitung im Bundesgebiet hat es sich nehmen lassen, die ZZF-Daten in zum Teil großen Artikeln auszubreiten. Das ist vielleicht journalistisch nicht ganz sauber, im Endeffekt jedoch trotzdem positiv. Lange Zeit interessierte die Heimtierbranche nur in Verbindung mit irgendwelchen abstrusen Produktneuheiten, die vielen Zeitungen und Zeitschriften als gefundenes Fressen für die Klatschspalten oder die Rubrik Verschiedenes dienten. Als Wirtschaftszweig, in dem viele Menschen ihrem Beruf nachgehen, wurde die Heimtierbranche in den Medien bisher eher selten anerkannt ­ obwohl weltweit allein mit Hunde- und Katzennahrung ein Gesamtvolumen von weit über 25 Mrd. Euro erwirtschaftet wird.
Insofern ist die Präsentation der Marktzahlen für den ZZF dann doch wieder nicht so schlecht gewesen. Der Zentralverband nützte eine günstige Gelegenheit, die Heimtierbranche in der breiten Öffentlichkeit positiv und seriös in Szene zu setzen. Dabei profitierte er von der nachrichtenarmen ersten Januar-Hälfte, in dem viele Journalisten der tagesaktuellen Medien in der Regel für jede einigermaßen neue Meldung dankbar sind. Zumal in der Bundeshauptstadt, wo der Wettbewerb unter den Zeitungen und Radiosendern besonders…
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