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2002, Nr. 3, S. 12 Handel
EU-Kommission Schwerer Schlag gegen die Vogelhaltung Bei den Ziervogel-Großhändlern ist das Entsetzen groß. Die neuen Quarantänebestimmungen der EU-Kommission für Ziervögel bedeuten für sie einen weiteren Nackenschlag. Der Niedergang der sowieso schon rückläufigen Vogelhaltung dürfte sich damit weiter beschleunigen
Alle anderen Vogelarten als Geflügel, die aus Nicht-EU-Staaten einführt werden, müssen künftig unter Quarantäne gestellt werden ­ "in angemessener Entfernung" von der nächsten Vogelbehausung und für 30 Tage. Nachdem Quarantäne bisher nur für Krummschnäbel vorgesehen war, wurde sie nun auf alle Ziervögel ausgeweitet. Wer die geforderten Maßnahmen erfüllen will, muss seine Quarantänestation gewaltig umbauen. Unter anderem ist eine Abluftanlage erforderlich, damit der Quarantänestation keine Staubpartikel entweichen können. Ferner schreibt der Gesetzgeber aufwendige Untersuchungen der importierten Vögel vor, die gleichermaßen teuer wie unter Experten umstritten sind. "Da kommen für mich Gesamtkosten in Höhe von 150.000 bis 200.000 Euro zu", beklagt ein renommierter Großhändler. Woher das Geld nehmen? Seit Jahren befindet sich die Vogelhaltung in Deutschland auf dem absteigenden Ast. Der Zoofachhandel hat sich in den zurückliegenden Jahren schnell damit abgefunden, dass der Trend zur Vogelhaltung nach unten geht. Ideen, dem kränkelnden Segment Ziervögel neue Impulse zu geben, gingen von ihm ebenso wenig aus wie von der Industrie.
Prototypen von Vogelvitrinen: Die Realität im Zoofachhandel sieht oft anders aus, da das Segment Ziervögel seit Jahren totgeredet wird.
Der Dumme war in erster Linie der Großhandel. Er hat sich vor einigen Jahren teure Quarantänestationen angeschafft, um den behördlichen Auflagen Genüge zu leisten. Nur: Der Zoofachhandel ließ ihn im Regen stehen und deckte seinen sowieso schon rückläufigen Bedarf mit Tieren von regionalen Züchtern ab. Nun die neuen Verordnung aus Brüssel ­ ein weiterer Nackenschlag für Importeure von Ziervögeln. Als Folge werden die Preise deutlich in die Höhe gehen ­ bei manchen Vogelarten bis zu 100 Prozent, befürchtet ein Vogelkenner. Die Bereitschaft des Zoofachhandels, Vögel im Sortiment zu führen, wird damit noch weiter sinken. Anstatt sich die Mühe zu machen, durch erlebnisorientierte Präsentation dem Vogelsegment wieder auf die Sprünge zu helfen, werden sich künftig noch mehr Zoofachhändler auf wenige Arten wie Wellensittiche und Kanarienvögel beschränken, die sich auch…
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