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Die Zeit läuft

In drei Monaten kommt es zur größten Mehrwertsteuererhöhung in der deutschen Geschichte. In der Heimtierbranche fühlt man sich gut darauf vorbereitet, die Anspannung hält sich bei Handel und Industrie in Grenzen
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Im kommenden Jahr wird die Mehrwertsteuer per Gesetz von 16 auf 19 Prozent erhöht. Bei Waren des täglichen Bedarfs, zu denen auch die Tiernahrung gehört, bleibt es dagegen beim ermäßigten Steuersatz von 7 Prozent. Dennoch haben einige Futtermittelhersteller schon in diesem Jahr die Preise heraufgesetzt – nicht wegen der Mehrwertsteuererhöhung, sondern wegen höherer Ausgaben für Rohstoffe, für Energie und für Verpackungen. Auch die meisten Anbieter von Zubehör- und Pflegeprodukten haben ihre Preise schon jetzt angepasst. Während sich bei Eckartikeln, die im Fokus der Verbraucher stehen, nichts ändern soll, gehen die Preise von anderen Produkten nach oben. „Wir werden die Mehrwertsteuer-Erhöhung noch in diesem Jahr auffangen“, betont der Geschäftsführer eines großen Zubehörherstellers. Der Handel gibt die Preiserhöhungen zum Teil an die Konsumenten weiter, wird allerdings in vielen Fällen nicht umhinkommen, auf einen Teil seiner Marge zu verzichten. Denn die typischen Preisschwellen wie etwa die „Neuner-Preise“ (0,99 €, 1,99 €, 99 €) sollen schließlich trotz Mehrwertsteuererhöhung bestehen bleiben. Kein Konsument würde es hinnehmen, wenn ab dem 1. Januar 2007 ein zu den Eck-Produkten gehöriger Artikel plötzlich 1,02 € statt 0,99 € kosten würde. Also bleibt dem Handel nichts anderes übrig, als die Preise über das gesamte Sortiment anzuheben, um auch künftig noch den gleichen Gewinn wie vor der Mehrwertsteuererhöhung erwirtschaften zu können. Die Preisanpassungen müssen möglichst unauffällig geschehen, weswegen eine detaillierte Mischkalkulation notwendig ist. Eines ist klar: Die Verbraucher werden ab dem 1. Januar 2007 sehr sensibel auf die Preise achten. Verbraucherschützer stehen jetzt schon in den Startlöchern und arbeiten Listen mit Preisen vor und nach der Steuererhöhung aus, um eventuelle Preistreiberei auf Seiten der Industrie und des Handels ahnden zu können. Wer da unangenehm auffällt, muss mit Imageverlusten und Umsatzeinbußen rechnen. Mit Schrecken denken viele an das Euro-Umstellungssze-nario zurück. Einige Handelsunternehmen etwa nutzten damals die Gunst der Stunde, um ihre Spanne durch versteckte Preisanstiege zu erhöhen. Aldi dagegen hat am Stichtag der Euro-Umstellung mit einer korrekten Umrechnung und sogar Abrundungen nach unten geglänzt und viel zusätzliches Vertrauen beim Konsumenten gewonnen. Tatsächlich sollten sich die Discounter als die großen Gewinner der Euro-Umstellung erweisen. Ein vergleichbarer Überraschungscoup wie vor vier…
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