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Den Tierschutz im Fokus

Die Leitlinien zur Ausrichtung von Tierbörsen aus Tierschutzgesichtspunkten stellte der ZZF in den Fokus des 12. Fachsymposiums. Dieses war mit rund 45 Teilnehmern dem Thema unangebracht schwach besucht
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Regionale Unterschiede bei der Ausrichtung von Tierbörsen, insbesondere was die Organisation und Durchführung im Sinne des Tierschutzes angeht, waren der Anlass für das BMLEV (Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz) die Leitlinien zur Ausrichtung von Tierbörsen unter Tierschutzgesichtspunkten herauszugeben. Bereits 1999 kamen die Tierschutzreferenten der Länder überein, dass ein bundesweites Vorgehen zur Beurteilung von Tierbörsen notwendig ist. Eine Sachverständigengruppe, darunter Vertreter des ZZF sowie verschiedener anderer Verbände, arbeitete bis Ende 2005 an der endgültigen Ausarbeitung. „Die Leitlinien sind keine Rechtsnormen und damit nicht rechtsverbindlich“, so Dr. Hinrich Snell vom BMLEV, Referat Tierschutz, in seinem Vortrag. „Sie sind eine Orientierungs- und Auslegungshilfe bei der Anwendung von Rechtsvorschriften.“ Er betonte, dass auch von den Leitlinien abweichende Tierbörsen mit geltendem Tierschutzgesetz konform gehen können. Die Leitlinien richten sich an Veranstalter, Aufsichtspersonen, Anbieter, Behörden und auch Besucher von Tierbörsen. Auch aus der Sicht der meisten Tierschutzorganisationen sind die Leitlinien eine längst überfällige Publikation. So berichtete Jochen Matthies vom VDA (Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde), dass der Verband bereits vor 16 Jahren eine eigene Börsenordnung herausgegeben hat. Die Börsen der Mitgliedsvereine entsprächen bis heute dem Ursprungsgedanken der privaten Tauschbörsen. In der Börsenordnung werde unter anderem geregelt, dass der Teilnehmer kein professionell agierender Händler ist. Oder auch, dass bei jedem Anbieter auch direkt nach der Börse die Verhältnisse der heimischen Zuchtstation kontrolliert werden können. An die Verfasser der Leitlinien gerichtet, appellierte Jochen Matthies: „Die Empfehlung von 54-l-Aquarien für die Präsentation von Zierfischen auf Tierbörsen ist nicht praxiskonform. So große Aquarien sind schwer zu händeln.“ Auch die starke Gängelung der so genannten Beutelbörsen kritisierte er, insbesondere vor dem Hintergrund der gängigen Praxis, dass sich auf den bis zu 36 Stunden dauernden Wegen des Zierfischimports bis zu 1.000 Fische einen Beutel teilen müssen. Klaus Weber vom DKB (Deutscher Kanarien- und Vogelzüchter-Bund) begrüßte die Leitlinien als „richtigen Schritt in die richtige Richtung“, nicht zuletzt auch, weil die bereits 1998 vom DKB erstellte Leitlinie in vollem Umfang in die neuen Leitlinien aufgenommen wurde. Er…
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