pet plus

Gesunde Harmonie oder Bonbonglas?

Bei der Besetzung von Aquarien mit Pflanzen und Fischen machen Endverbraucher und Händler gleichermaßen viele Fehler, fällt Erik Maik Arnold auf. Der Aquaristik-Profi weiß genau, wo die Fehler gemacht werden, und hat Lösungen parat.
pet immer dabei – Lesen Sie, wo, wann und wie Sie wollen.
  • Print-Ausgabe direkt per Post
  • Ausgaben auch als E-Magazin
  • Immer verfügbar – auf PC und Mobil
  • Online-Archiv seit 1996
Abonnement Print & Online
Testangebot
Direkt weiterlesen
Download: Gesunde Harmonie oder Bonbonglas? (PDF-Datei)
Die Frage „Harmonie oder Bonbonglas?“ habe ich des Öfteren meinen Kunden gestellt. Denn die meisten von ihnen haben schon eine konkrete Vorstellung, wie ihr Aquarium aussehen soll – schön bunt! Und genau so gehen sie beim Kauf der Fische vor. Grob strukturiert, ja fast planlos. Bis auf wenige Ausnahmen machen alle denselben Fehler. Man könnte meinen, es ist ein immer wiederkehrendes Muster. Und im Grunde genommen ist es das auch. Irgendwann sieht man dann diese Kunden wieder, mit einem Eimer in der Hand, in dem ihre Altlasten bzw. die Kaufsünden schwimmen, die sie eintauschen oder einfach nur abgeben wollen. Es sind immer die gleichen Fische: Südamerikanische Buntbarsche, jenseits der 15-cm-Grenze, diverse Malawie, Saugwelse, Fiederbartwelse, Minihaie, Haiwelse, Spatelwelse, Piranhas, Scheibensalmler, Unmengen an Lebendgebärenden und noch vieles mehr. „Der Kunde zahlt mit Geld, die Fische mit dem Leben“ Was ist der Grund für dieses Dilemma? Vielleicht fehlendes Wissen seitens des Kunden, Dummheit, planloser Kauf („Hauptsache schön bunt!“), fehlende Informationen vom Zoofachhändler, Gewissenlosigkeit, Bosheit, Ignoranz – oft sogar nach dem Motto „Lass doch den Volltrottel den Fisch kaufen, er wird schon sehen was er davon hat“? Ich denke mal, von allem ein bisschen. Fangen wir mal beim Kunden an: Normalerweise sollte er sich vorher informieren und einlesen, denn er möchte ja Verantwortung für die Lebewesen übernehmen, die er im Begriff ist zu kaufen. Offensichtlich ist das den meisten nicht bewusst, oder sie interpretieren Verantwortung auf ihre Weise. Der Kunde bezahlt mit Geld, die Fische mit ihrem Leben. Klar profitiert der Fachhandel davon, dass ständig Fische sterben. Aber ist das noch moralisch vertretbar? Nein, ist es nicht. Hier muss sich die Einstellung zum Tier ändern. Der Zoofachhandel bietet Tiere an, bei denen von vornherein klar ist, dass diese in den meisten Aquarien nichts verloren haben. Da werden Saugwelse angeboten, die größer als 40 cm werden. Oder Minihaie, die die meisten Aquarianer niemals artgerecht halten können. Trotzdem landen diese Tiere immer wieder in Kundenaquarien. Warum? Hat der Fachhandel etwa nicht genug geschultes Personal oder sind es ausgerechnet diese Tiere, die sich am besten verkaufen? Hier ist viel mehr Aufklärung notwendig. Vielleicht doch einmal mehr nach der Beckengröße des Kunden fragen. Doch zurück zur Harmonie: Was bedeutet das, eine gesunde Harmonie im…
Zur Startseite
Mehr zum Thema
Lesen Sie auch