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Das Allerbeste schadet oft

Snacks für Heimtiere sind sehr gefragt. Der Tierarzt Dr. Rolf Spangenberg erklärt warum und gibt Tipps, welche Leckerbissen den Tieren wirklich gut tun.
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Die Ernährung spielt bei uns Menschen eine große Rolle. Bei den Chinesen ist: „Hast Du heute schon gegessen?“ ein beliebter Gruß. Wir wollen uns mit dem Essen am Leben erhalten, die Gesundheit bewahren oder sogar verbessern und die Nahrung auch als Statussymbol benutzen (Kaviar, Austern). Bei Essenseinladungen wird gern gezeigt, zu was man es gebracht hat. Menschliche Nahrung soll auch abwechslungsreich sein; bei einem vierzehntägigen Urlaub mit Halbpension erwarten wir jeden Abend eine neue Überraschung. Gern plappern wir nach, was in populären Zeitschriften steht – demnach soll das Essen frisch sein, möglichst roh zubereitet, mit wenig Fleisch, viel Obst und Gemüse. Wir denken daran, essen im Zweifelsfall aber auch gern eine Schweinshaxe mit Sauerkraut – ist ja auch Gemüse – und trinken dazu eine Maß Bier, natürlich nur wegen der darin enthaltenen B-Vitamine. Das ist jedermanns Privatsache und soll Sie als Zoofachhändler gewiss nicht inkommodieren. Sie sind aber gefragt, wenn es um die Ernährung der Heimtiere geht. Nur zu viele Tierhalter handeln nach dem Motto „Wenn ich mich schon ungesund ernähre, sollen zumindest meine geliebten Tiere nur das Allerbeste und Gesündeste bekommen.“ Und dann wird es tragisch: Viel Gemüse und wenig Fleisch für Hunde und Katzen, reine Körner für Nager und jeden Tag ein anderer Frischgemüseüberfall für Kaninchen. Die traurigen Folgen der Fehlernährung werden Ihnen dann anklagend vorgetragen: „Das Kaninchen war von Anfang an kränklich, es hat dauernd Durchfall und einen Blähbauch!“ Nager verfetten erbärmlich, Hunde und Katzen fressen auch nicht so, wie sie es – nach Ansicht der Halter – sollten. Es ist völlig hoffnungslos, den Tierfreunden erklären zu wollen, dass den meisten Tieren eine Einheitsnahrung am Besten bekommt. Ein Ihnen bekanntes Beispiel sind die kommerziellen Züchter, die meist ein optimal zusammengesetztes Futter – in der Regel in Pellet-Form – geben. Das bekommt den Tieren prima, sie sind weder zu mager noch zu fett, leiden nicht an Mangelkrankheiten und kennen keine Appetitlosigkeit. Doch das behalten Sie zweckmäßigerweise für sich, es wird ja doch nicht geglaubt. „Dieses langweilig aussehende Pressfutter, das auch überhaupt nicht gut riecht, kann man doch nicht Tag für Tag den herzinnig geliebten Tieren geben?“ Man kann, doch lassen wir das, Erklärungen bringen nur Ärger. Der ideale Leckerbissen Menschen erwerben Heimtiere, um mit ihnen zu kommunizieren. Sie…
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