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„So sauer wie ein Bad in Essig“

Fragwürdige Inhaltsstoffe, ein zu hoher Säuregrad – nicht alle Pflegeshampoos für Hunde und Katzen erfüllen ihren Zweck, meint der Tierdermatologe Dr. Ulrich Wendlberger.
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Es gibt wohl wenige Fragen im Zusammenhang mit unseren vierbeinigen Freunden, die so kontrovers diskutiert werden wie die nach dem richtigen Baden, also der Anwendung von reinigenden Pflegeprodukten auf der Haut von Hund und Katze. Die Antworten reichen von einer generellen Ablehnung bis zum häufigen Einsatzes eines Spezialshampoos, das ein spezielles Fellmerkmal oder dessen Farbe positiv hervorheben soll. Mancher Vierbeiner hat ein wunderbares Hundeleben hinter sich, ohne jemals das fragwürdige Vergnügen einer Badeprozedur über sich ergehen lassen zu müssen, wieder andere werden wegen einer Hautkrankheit zweimal pro Woche gebadet. Was ist also richtig? Dazu einen allgemein gültigen Tipp zu geben, erscheint gerade- zu unmöglich, wenn man die Vielfalt an rassebedingten Unterschieden der Fellstruktur berücksichtigt. Einige Besonderheiten sind jedoch bei allen Hunderassen einheitlich, und diese gilt es zu berücksichtigen.
Woraus bestehen Shampoos? Allgemein werden heutzutage als waschaktive Substanzen sehr oft anionische Tenside, z.B. Natriumlaurylethersulfat benutzt. Tenside bestehen aus einem polaren und einem unpolaren Teil. Der unpolare Teil lagert sich am Schmutz an und weil der polare Teil des Tensids größer ist, stoßen sie sich an den herausstehenden Enden ab, wodurch sie den Schmutz vom Stoff (oder aber den Haaren) lösen. Da Haare eher negativ geladen sind, kann man diese Ladung durch kationische Tenside, deren Pol positiv geladen ist, ausgleichen. Diese besitzen keinerlei Reinigungswirkung und befinden sich in so genannten Conditionern. Ein gutes Shampoo erkennt man daran, dass ein Kamm nach der Wäsche mühelos durchs Fell gleitet, das Haar weder „fliegt“ noch durch Pflegestoffe belastet herabhängt. Viele angepriesene Inhaltsstoffe mit eher fragwürdiger, klinisch nicht nachgewiesener Wirksamkeit sind immer wieder für einige Jahre sehr populär. Dazu gehören z.B. Teebaumöl oder in letzter Zeit mehr noch das Neemöl. Seit Teebaumöl massiv beworben wird, ist die Zahl der Kontaktallergien darauf drastisch gestiegen. Leider gilt bei natürlichen Inhaltsstoffen nicht, dass sie aus diesem Grund unbedenklich sind. Viele natürliche Öle, wie auch besagtes Teebaumöl oder Shampoos mit Holzteer, sind für Katzen sogar giftig.
Medizinische Shampoos Im Gegensatz zur puren Reinigung geht es bei medizinischen Haarwäschen darum, aktiv wirksame Medikamente auf die Haut zu bringen. Wegen des Fells sind bei Tieren sonstige…
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