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Alles gut für das Tier?

Tierärzte und Zoofachhändler informierten und diskutierten auf dem ZZF-Symposium in Kassel über die artgerechte Ernährung der Heimtiere. Im Mittelpunkt stand die Frage,
ob industrielle Fertignahrung artgerecht ist.
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Viele Tierärzte, aber auch Zoofachhändler und Industrievertreter kamen auf Einladung des Zen-tralverbandes zum Symposium nach Kassel. Einer Mitteilung des ZZF zufolge nahmen neben den Vertretern des ZZF, den Referenten sowie den mitveranstaltenden Verbänden Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT-AK8) und Bundesverband der beamteten Tierärzte (BbT), rund 20 Zoofachhändler, 25 Tierärzte und 12 Vertreter von Großhandels- und Industrieunternehmen teil. Das angekündigte Thema, ob Fertignahrung eine artgerechte Ernährung von Heimtieren gewährleisten kann, wurde bereits im Vorfeld des Symposiums diskutiert. Festgestellt wurde, dass sowohl Kleinsäuger sowie Ziervögel und -fische als auch Reptilien und Amphibien mit nach neuesten Erkenntnissen hergestellter Fertignahrung artgerecht versorgt werden können. Eine natürliche Ernährung von Heimtieren sei dagegen nicht möglich und nicht erforderlich, da sie andere Bedürfnisse haben als wildlebende Tiere. Fehlernährungen werden als Folge falscher Dosierung, der Haltungsumstände sowie fehlerhafter oder fehlender Zufütterung von Ergänzungsfutter betrachtet. Die Verantwortung für die optimale Fütterung liege gleichermaßen bei den Nahrungsherstellern als auch bei den Haltern und dem Zoofachhandel als Berater. Ernährung in der Praxis Martin Höhle, Züchter von Kleinsäugern und Inhaber von The Pet Factory, wies darauf hin, dass bei der Ernährung von Kleinsäugern saisonale Bedürfnisse und die Lebensphasen der Tiere berücksichtigt werden müssten: „Fertigfutter kann die Tiere nur bei zeitweiliger Gabe von geeignetem Ergänzungsfutter auch während besonderer Lebensabschnitte und bestimmter Phasen im Jahreszyklus ausreichend versorgen.“ Ihm zufolge könnten sich Zoofachhändler mit Zusatzverkäufen von keimfähigen Saaten, Futterpflanzen, frischen Futtermöhren, Nagergras oder Moos profilieren. Ergänzend dazu mahnte Dr. Julia Fritz von der Universität München an, dass beispielsweise Kaninchen so konstant, karg und energiearm wie möglich zu ernähren sind. Um Zahnprobleme, Übergewicht und Verdauungsschwierigkeiten vorzubeugen, sollten Halter ihren Tieren in erster Linie Heu und Wasser anbieten und einem Kalziummangel vorbeugen. Thomas Petzsch, Inhaber von Cityzoo, wies in seinem Vortrag darauf hin, dass bei der Fütterung von Amphibien und Reptilien weniger die Inhaltstoffe von Fertignahrung problematisch seien als der erfolgreiche Fütterungsprozess. Fertigfutter aus der Dose würde von einigen Tierarten, bei denen Bewegung einen…
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