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Ein geheimnisvolles Wesen

Marktuntersuchungen beschreiben Heimtierhalter – wie sie denken, fühlen, was sie kaufen oder verabscheuen. Dabei wird „der Heimtierhalter“ meist als etwas Einheitliches dargestellt. Allenfalls unterscheidet man noch zwischen Frauen und Männer.
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Klar, es existiert der wohlhabende Single, der mit lässiger Attitüde ein Meerwasserbecken in Auftrag gibt („Bitte mit einem Hai und einer Seeschlange!“). Sie kennen auch Frauen, die vor dem Kauf mit komplizierten Fragen nerven („Warum sind Meerschweinchen Nagetiere und Kaninchen nicht?“). Doch normalerweise ist der Heimtierhalter ein komplexes Gebilde. Er setzt sich mindestens aus Vater, Mutter und den Kindern zusammen. Der Zoofachhändler muss deshalb unbedingt ein gutes Gespür für Familienpsychologie besitzen, denn über die Entscheidungswege in solch einer Modellfamilie kann man wenig lesen. Kinder geben Impulse Der Anstoß zum Tierkauf geht meistens von den Kindern aus. Sie wünschen sich ein Pony, einen Delfin oder zumindest den toll abgerichteten Hund aus dem Fernsehprogramm. Diese Maximalwünsche werden vom Vater zögernd, von der Mutter aber entschieden abgelehnt. Nach geduldigem Nörgeln brechen die Erwachsenen die Traumtiere dann auf reale Geschöpfe herunter, die man im Zoofachgeschäft bewundern und kaufen kann und die auch in die Wohnung passen würden. Aus dem Pony wird so ein Meerschweinchen, aus dem Delfin eine Schar Guppys mit Aquarium und die Stelle des etwas anspruchsvollen Hundes nimmt ein Kaninchen ein. An dieser Stelle der Verhandlungen erhebt die Hausfrau ihre Stimme. „Ich muss bestimmt wieder das ganze Viehzeug versorgen (womit sie wohl leider Recht hat)!“ Doch der geballten Überzeugungskraft von Vater und Kindern kann sie sich nicht lange widersetzen. Nach der Abgabe heiligster Schwüre, dass sie mit den Tieren nichts zu tun haben wird (bei Kindern empfehle ich schriftliche Betreuungsverträge mit genauen Daten, die im Kinderzimmer an die Wand gepinnt werden!), wird der Entschluss zum Ankauf gefasst. Skeptische Eltern Bei Ihnen erscheinen dann die skeptische Mutter und die begeisterten Kinder, der Vater hält sich zu diesem Zeitpunkt bereits aus allem heraus. Und nun beginnt Ihre anspruchsvolle und schwierige Aufgabe. Sie sollten die Mutter davon überzeugen, dass die betreffenden Tiere unkompliziert zu halten und zu pflegen sind. „Machen sie viel Dreck?“ ist eine typische Mütterfrage, und auch die mögliche Geruchsbelästigung darf nicht ausgeklammert werden. Wo wird das Heimtier untergebracht? Im Wohnzimmer, Kinderzimmer oder vielleicht auf dem Balkon oder im Garten? Macht es Lärm? Wo gibt es das entsprechende Futter, was kostet das? Frauen denken rational, sprechen Sie also eventuelle Nachteile der betreffenden Tierhaltung nüchtern und objektiv…
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