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„Das ist nicht sexy“

Während die Heimtierindustrie ganz allmählich das Thema Nachhaltigkeit für sich entdeckt, machen sich im Zoofachhandel darüber nur wenige ernsthaft Gedanken. Das könnte sich schon bald rächen.
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Es sind gerade einmal zwei Jahre her. Ob nicht Torsten Toeller auf dem Internationalen Heimtier-Kongress in Amsterdam einen Vortrag zum Thema Nachhaltigkeit halten könnte? Der Fressnapf-Geschäftsführer war alles andere als begeistert: „Das ist doch überhaupt nicht sexy“, lästert Toeller. Nicht dass die Fachhandelsgruppe nichts zu diesem Thema zu sagen habe, aber richtig prickelnd sei das Thema nun einmal nicht. Bemerkung am Rande: Letztlich hat Torsten Toeller den Vortrag doch gehalten – und er sollte auch interessant werden, aber, zugegeben, die große Leidenschaft, die der Fressnapf-Chef Torsten so oft entfachen kann, war dieses Mal nicht dabei. Die Reaktion von Torsten Toeller ist symptomatisch für die Einstellung, den der Großteil des deutschen Zoofachhandels zum Thema Nachhaltigkeit hat. Jeder weiß zwar, dass er in diesem Bereich etwas tun sollte. Manche unternehmen auch schon etwas, weil sie erkannt haben, dass die Reduzierung des Energieverbrauchs Kosten sparen hilft. Oder weil sie sich von Investitionen in den Umweltschutz ein „grünes“ Image erhoffen. Vielen fehlt allerdings ein geschlossenes Gesamtkonzept, das über reine Symptombeseitigung hinausgeht. Immer noch ist es die Preiskonkurrenz, die das Denken der führenden Zoofachhandelsgruppen bestimmt. Andere Branchen sind da erheblich weiter.
Beispiel Metro Group: Der Handelskonzern hat sich schon vor einigen Jahren auf die Fahnen geschrieben, das Thema Nachhaltigkeit im Unternehmen zu verankern. Jedes Jahr wird ein Nachhaltigkeitsbericht herausgegeben. Inzwischen verfügt das Unternehmen auch über einen Nachhaltigkeitsrat, der es sich zum Ziel gesetzt hat, die verschiedenen Nachhaltigkeitsprojekte in der Metro Group besser zusammenzuführen und sie vor allem sichtbarer zu machen, sowohl innerhalb des Unternehmens als auch außerhalb.
Beispiel Rewe: Auch bei dem Kölner Handels- und Touristikkonzern ist Nachhaltigkeit mehr als nur ein Lippenbekenntnis. Die Rewe Group gehört zu den Gewinnern des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2010 und ist aus über 450 teilnehmenden Unternehmen in gleich zwei Kategorien unter die Top-3-Preisträger gewählt worden. Nach Ansicht der Jury der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis gehört das Nachhaltigkeitsengagement der Rewe Group zu den „Nachhaltigsten Initiativen Deutschlands“. Darüber hinaus wurde sie für den Sonderpreis „Deutschlands recyclingpapierfreundlichstes Unternehmen“ nominiert.
Beispiel Coop Schweiz: Das Engagement des Schweizer Lebensmittelkonzerns reicht vom…
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