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Beratungstage im Zoofachgeschäft

Auch wenn Käufer sich manchmal beratungsresistent zeigen, darf der Handel in seinem Bemühen um fachliche Beratung zum Wohl der Tiere nicht nachlassen, meint Tierarzt Dr. Rolf Spangenberg.
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Es ist eine Binsenweisheit: Die im Zoofachhandel angebotenen Tiere werden nur nach sorgfältiger Beratung verkauft. Das ist im Geschäftsleben recht ungewöhnlich, weil in manchen Fällen sogar vom Kauf abgeraten wird. Trotzdem halten einige Besitzer ihre Tiere schlecht, ja zuweilen sogar erbärmlich. Folgen wie Krankheiten und Verhaltensstörungen lastet man später dem Verkäufer an. Warum ist das so, warum wird nicht aufmerksamer auf den Fachmann gehört? Das hat verschiedene Gründe. Einige Käufer sehen nur noch den putzigen Blick des begehrten Kaninchens, und Erläuterungen über die Haltung gehen an ihnen vorbei. Andere haben bestimmte Vorstellungen: „Kaninchen brauchen Löwenzahn und trockenes Brot, damit bin ich immer zurecht gekommen!“ – „Fische sollen es bei mir gut haben, Füttern, bis die Flocken eine Schlammschicht bilden!“ – „Einzeln gehaltene Meerschweinchen werden viel zahmer!“. Schlimm ist der Drang, seine Lieblinge verwöhnen zu wollen. Dafür werden nicht etwa die angebotenen größeren Gehege gekauft. Nein, unter „verwöhnen“ versteht man das Verfüttern von Leckerbissen, wie Keksen, Bonbons oder sogar Schokolade. Manche Tierfreunde übertragen menschliche Nahrungsvorlieben auf ihre Tiere. Da werden dann Hunde und Katzen vegetarisch ernährt, oder Kaninchen erhalten gekochtes Gemüse. Ihre Beratung wird in solchen Fällen leicht als aufdringlich und besserwisserisch empfunden. In die Erziehung seiner Kinder und die Haltung seiner tierischen Lieblinge lässt man sich eben nicht gerne hineinreden. Da ist viel Takt gefragt. Offensiv beraten In meiner Online-Praxis empfehle ich ständig den Kauf eines Ratgeberbuches. Die sind von unterschiedlicher Qualität, jedoch immer noch besser als das überlieferte Wissen durchschnittlicher Tierfreunde. Ein solches Büchlein sollte man den Käufern geradezu aufdrängen. Wenn Kinder sich ein Tier wünschen, schenkt man ihnen zunächst ein solches Buch. Wenn es nicht verschlungen wird, sind sie mit einem Plüschtier besser bedient. Für die Beratungstätigkeit im Zoofachhandel habe ich leider kein Patentrezept, wohl aber einen Vorschlag. Arrangieren Sie in Ihrem Geschäft ab und an Beratungstage/Wochenenden für bestimmte Tierarten oder Tiergruppen. Dann stehen beispielsweise einmal die Kaninchen im Vordergrund. Die Tiere werden in üppig großen Gehegen präsentiert. Hinweistafeln geben darüber Auskunft, was Kaninchen gut tut und womit man ihnen schadet. Fragen werden auf Tafeln beantwortet und vom Fachpersonal erklärt. „Soll man sie nun…
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