Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter
Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter.
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Parlamentarischer Abend

"Kein generelles Importverbot"

Der Handel mit Wildtieren soll auch künftig möglich bleiben. Dies bekräftigte Rita Schwarzelühr-Sutter, Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, beim Parlamentarischen Abend des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) in Berlin.
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Die SPD-Politikerin betonte ausdrücklich, dass sie von einem generellen Importverbot von Tier-Wildfängen nichts hält. Denn davon seien auch Arten betroffen, die nicht gefährdet sind. Schwarzelühr-Sutter räumte ein, dass durch Wildtierhandel auch Arten erhalten werden können, die sonst aussterben würden. Deshalb soll der verantwortungsvolle Handel auch weiterhin erhalten werden, sagte sie. Für sinnvoll hält die Staatssekretärin aber, Tierimporte zu untersagen, wenn die Tiere in den Ursprungsländern vom Aussterben bedroht seien. 
Keinen Zweifel ließ die Staatssekretärin daran, dass der "massenhafte und rücksichtslose Handel" mit Exoten, der auf Börsen zu beobachten sei, nicht länger toleriert werden soll. Kritisch äußerte sich die Politikerin auch über Menschen, die ihre Heimtiere aussetzen und damit zur Überfüllung der Tierheime maßgeblich beitragen. An den Handel appellierte sie, sich möglichst auf Arten zu beschränken, bei denen keine Gefahr der Ausrottung besteht. Ausdrücklich lobte die Politikerin die gute Zusammenarbeit mit dem ZZF.

Position des ZZF

ZZF-Geschäftsführer Richard Wildeus und ZZF-Vizepräsidentin Ute Klein hatten zuvor in der gut besuchten Veranstaltung, an der auch einige Bundestagsabgeordnete und Staatssekretäre teilnahmen, die Position des ZZF zu Fragen des Tierhandels und der Tierhaltung erläutert. Wildeus erinnerte an die zunehmende Bedeutung von Heimtieren für den Menschen. "Sie begleiten, erleichtern und bereichern das Leben der Menschen in jeder Lebensphase." Den Zoofachhandel nannte er als eine Art "Mittler zwischen den Haltern und den Tieren". 
Ute Klein wies die Verunglimpfung der Exotenhaltung durch radikale Tierschützer zurück. "Kontrollierte Naturabgaben tragen zur Erhaltung der Tiere bei", betonte die ZZF-Vizepräsidentin. "Bisher ist noch keine Heimtierart wegen der Heimtierhaltung ausgerottet worden."
Der Parlamentarische Abend des Zentralverbandes fand im vergangenen Jahr erstmals statt. Ziel des ZZF ist es, "in einem zwanglosen Rahmen mit politischen Akteuren ins Gespräch zu kommen, sich und die Verbandsziele vorzustellen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten". Nach Angaben des Veranstalters nahmen in diesem Jahr 210 Politiker und Medienvertreter an der Veranstaltung teil. 
Geschäftsführer Richard Wildeus (rechts) und CDU-Bundestagsabgeordneten Dieter Stier.
Geschäftsführer Richard Wildeus (rechts) im Gespräch mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Dieter Stier.
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