Thomas D, Foto: Peta Deutschland
Viele Prominente wie der Musiker Thomas D haben sich der Aktion von Peta gegen den Tierverkauf in Baumärkten angeschlossen. Foto: Peta Deutschland
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Obi

Im Visier von Peta

Obi ist wegen des Verkaufs von Kleintieren ins Visier der Tierrechtsorganisation Peta geraten. Diese wirft der Baumarktkette vor, dass Tiere, die in einigen Märkten der Kette angeboten werden, aus qualvollen Massenzuchten stammten.
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Vielen Menschen sind die Bilder der TV-Sendung "Report Mainz" noch im Kopf, die im April über schlimme Zustände bei einigen Züchtern und Lieferanten von Heimtieren berichtete (vgl. Berichterstattung in pet 5/2015). Die damaligen Undercover-Aufnahmen stammten von der Tierrechtsorganisation Peta. Als Konsequenz beendeten Ketten wie Futterhaus, Fressnapf und Dehner ihre Kooperation mit den angeprangerten Betrieben. Nun hat Peta mit der Baumarktkette Obi ein weiteres Unternehmen ins Visier genommen. Ein Großteil der Kleintiere, die beim größten deutschen Baumarktbetreiber verkauft werden, soll, so Peta, aus Massenzuchtanlagen stammen, "in denen sie unter tierquälerischen Bedingungen 'produziert' werden". Zum Beweis hat Peta Filmaufnahmen von Zuchtstationen ins Netz gestellt und forderte von Obi die Einstellung seiner Verkäufe von Lebendtieren. Im Namen von Peta setzten sich auch viele Prominente wie der deutsche Hip-Hop-Star Thomas D von der Gruppe "Die fantastischen Vier" für den Verkaufsstopp von Kleintieren in deutschen Baumärkten ein.

Prompte Reaktion

Und die Baumarktkette reagierte prompt: Der Verkauf von Kleintieren spiele in den Märkten sowieso nur eine untergeordnete Rolle, betont Obi. So würden in nur 15 Märkten (insgesamt betreibt Obi 580 Standorte, Anm. d. Red.), bei denen es sich ausschließlich um Franchisestandorte handele, Lebendtiere verkauft. Zudem "wollen wir klarstellen, dass Obi den Verkauf von Kleintieren in Baumärkten nicht unterstützt. Wir setzen auf ein anderes Kerngeschäft, weshalb die Unternehmenszentrale bereits vor Jahren beschlossen hat, keine Kleintiere mehr zu verkaufen." Die aktuellen Ereignisse hätten Obi nun jedoch dazu veranlasst, den Ausstieg aus dem Verkauf auch für sämtliche von Franchisepartnern geführten Märkte festzulegen. "Wir tun das auf Basis der vertraglichen Beziehungen und im Dialog mit unseren Franchisepartnern", erklärte der Baumarktbetreiber. Doch nicht alle Franchisenehmer wollen die rasche Reaktion des Konzerns mittragen. "Wir sehen aufgrund des bisher sorgfältig praktizierten Umgangs mit Nagern keine Veranlassung, die Abteilung zu schließen", kündigte zum Beispiel Christian Faßbender, Franchisepartner von Obi in Rheinbach und Alfter, in einem Interview mit der Online-Ausgabe des "General-Anzeigers" an. Er betont, dass er die Tiere zudem nicht von Großhändlern, sondern von örtlichen Züchtern aus der Region bekomme. Wie das Unternehmen mit den "Ausreißern" umgeht, bleibt abzuwarten. 
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