Hubert Wieser (oben) und Roman Kaysser sind gegenüber dem Hype um getreidefreie Hunde- und Katzennahrung skeptisch.
Hubert Wieser (oben) und Roman Kaysser sind gegenüber dem Hype um getreidefreie Hunde- und Katzennahrung skeptisch.
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Nestlé Purina PetCare

"Getreidehaltiges Tierfutter bleibt wichtig"

Der derzeitige Hype um getreidefreie Hunde- und Katzen­nahrung stößt längst nicht bei allen Branchenakteuren auf ungeteilte Zustimmung.
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"Viele Tierbesitzer glauben, dass getreidefreies Tierfutter leicht verdaulich sei und eine bessere Ernährung biete. Aber gut verarbeitetes, d.h. gegartes Getreide, ist hochverdaulich, und zwar zu über 90 Prozent", erklärt Hubert Wieser, Geschäftsführer von Nestlé Purina PetCare Deutschland, gegenüber pet. Übersehen werde oft, so der Manager, dass getreidehaltige Futtermittel lebenswichtige Aminosäuren und essenzielle Fettsäuren enthalten. Zudem enthalten sie, so Wieser, Kohlenhydrate, die eine wichtige Energiequelle seien, und Ballaststoffe, die die Gesundheit des Verdauungstraktes fördern. "Getreideallergien sind dabei sehr unwahrscheinlich und seltener als allergische Reaktionen auf andere Proteinarten, wie zum Beispiel Rind oder Milchprodukte", so Wieser. Nach seiner Auffassung trägt getreidehaltiges Tierfutter aufgrund seiner lebenswichtigen Nährstoffe auch künftig zu einer sehr guten Ernährung bei.

"Völlig verschobenes Bild"

Rückenwind bekommt der Nestlé-Manager von Großhändler Roman Kaysser, der die Stellungnahme von Hubert Wieser auf dem Branchenportal pet­online gelesen hat und dazu kommentiert: "Endlich wagt einmal ein Hersteller ein offenes Wort zu der Modeerscheinung 'Grain-Free'. Vielen Dank, Herr Wieser, dass Sie das völlig verschobene Bild der Hundeernährung beim Thema Getreidefrei wieder ein wenig geraderücken." 
Nach Ansicht von Kaysser gibt es keinen ernährungsphysiolo­gischen Grund für einen normal gesunden Hund, keinen abgestimmten Anteil von Getreide zu füttern: "Der Hype aus dem Lebensmittelbereich, der das Weizeneiweiß als Allergieauslöser verdammt und glutenfrei als das einzig Wahre darstellt, lässt sich nicht so einfach auf die Hunde übertragen." Kartoffeln als Ersatzstoffe für Getreide sind seiner Ansicht nach keineswegs besser. Im Gegenteil, hier würden gar die Schalenanteile des Korns als Ballaststoffe fehlen, die für eine gute Verdauung unerlässlich seien. Dafür werde dann Zuckerrübenfaser zugesetzt, um den Mangel auszugleichen, so Kaysser.
Ein weiteres Mode-Phänomen sieht Kaysser im Mono-Protein. "Um einem Hund alle Aminosäuren, der er für seinen Körperaufbau benötigt, zu füttern, wird eine ganz andere Kombination von Aminosäuren gebraucht, als sie zum Beispiel in Geflügelfleisch vorliegt. Um ein optimales Angebot…
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