Foto: ©Perytskyy – stock.adobe.com
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Verpackung - Industrie

Das Kreuz mit dem Plastikmüll

Plastikverpackungen, aufwändige Umverpackungen, eingeschweißte Ware: Umweltfreundlichkeit spielt in der Heimtierbranche noch eine untergeordnete Rolle. Doch das könnte sich bald ändern.
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"Fast alle Markteilnehmer könnten viel mehr machen, sowohl Hersteller als auch wir Händler", hat Thomas Bangel, Geschäftsführer von Megazoo Alpha vor einigen Jahren bereits in einem pet-Interview geklagt. Als ein Vorreiter in Sachen Umweltschutz hat er schon vor über vier Jahren eine Umweltschutzgebühr für Fischtransportbeutel eingeführt, reduziert so gut wie es geht Verpackungsvolumen in seinen Fachmärkten und verwendet möglichst oft Pappe und Papier statt Kunststoff und Metall. Noch immer ist Thomas Bangel einer der wenigen im Zoofachhandel, die nicht nur Interesse am Umweltschutz zeigen, sondern den Worten auch Taten folgen lassen. Doch es werden mehr. Das Lübecker Zoofachhandelsunternehmen Fini-Mini zum Beispiel wirbt in seinem neuen Markt bei seinen Kunden dafür, Kauartikel in bereitgestellten Boxen zu sammeln, vom Verkaufspersonal an der Kasse wiegen und sie dann in Papiertüten einpacken zu lassen. Alternativ können Kunden auch ihre mitgebrachten Boxen und Taschen für den Einkauf der Kauartikel nutzen. Auch das "Unverpackt"-Konzept, das die Zoofachhandelskette Das Futter­haus in einigen ihrer Märkte eingeführt hat, weist in die richtige Richtung.

Europameister beim Verpackungsmüll

Mitte November gab das Umweltbundesamt bekannt, dass Deutschland Europameister beim Produzieren von Verpackungsmüll sei. Im Jahr 2017 fielen 18,7 Mio. t an Verpackungsmüll an. Das entspricht über 226 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Der Verpackungsverbrauch in Deutschland liege damit weiterhin deutlich über dem euro­päischen Durchschnitt von 167,3 Kilo pro Kopf.
Die Heimtierbranche trägt an dem hohen Verpackungsverbrauch ihren Teil: Weißblech­dosen, Alu-Schalen, Hochglanzverpackungen, chice Umverpackungen etc. Gründe, warum die Verpackungsmenge in Deutschland nicht zurückgeht, gibt es viele. Einer davon ist der Trend zu immer mehr Convenience: Dosierhilfen, aufwändige Verschlüsse und kleinere Portionen tragen dazu bei, dass die Müllberge weiter wachsen. Auch dass die Produktzyklen für Konsumgüter immer kürzer werden, ist eine Erklärung dafür, dass immer mehr Verpackungen im Umlauf sind.
Doch das könnte sich schon bald ändern. Die EU-Kommission hat im vorigen Jahr eine neue Verpackungsrichtlinie auf den Weg gebracht, die bis spätestens 5. Juli 2020 in deutsches Recht umgesetzt werden muss. Hauptziel der neuen Richtlinie ist es, den Anteil an wiederverwendbaren Verpackungen  heraufzusetzen und eine Senkung des Verbrauchs von überflüssigen Verpackungen zu erreichen. Außerdem müssen…
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