Ukraine
Collar-Gründer Yuriy Sinitsa tut alle, um mit seinem Team in Kontakt zu bleiben. Das Unternehmen leistet viel, um Menschen und ihren  Heimtieren zu helfen. 

Collar Company

Ein Leben im Kriegszustand

„Wir wollen, dass die Welt erfährt, wie der Krieg das Leben der Ukrainer und ihrer Heimtiere verändert hat“, schreibt eine Pressesprecherin der Collar Company der pet-Redaktion in ihrem erschütternden Bericht über die Zustände im Kriegsgebiet.

Die Collar Company gehört zu den führenden Unternehmen der ukrainischen Heimtierbranche. Auch in Deutschland sind die Firmenprodukte im Fachhandel erhältlich. Das Unternehmen hat seinen Firmensitz in Tschernihiw, einer kleinen Stadt im Norden der Ukraine, nahe der Grenze zu Russland und Weißrussland.  

Vom ersten Tag des Krieges an stand Tschernihiw unter schwerem russischen Beschuss, berichtet die Pressesprecherin des Unternehmens. Am 24. Februar erhielten alle Mitarbeiter des Unternehmens die Aufforderung von der Geschäftsführung, zu Hause zu bleiben und alles zu tun, um sich in Sicherheit zu bringen. Der Betrieb und die Produktion des Unternehmens wurden eingestellt. „Wir werden weiterhin Haustiere mit Nahrung und anderen notwendigen Dingen versorgen, ebenso werden wir unsere Mitarbeiter versorgen und ihnen ein Gehalt zahlen, damit unser Team schwierige Zeiten überstehen kann“, berichtet Firmengründer Yuriy Sinitsa.

Wir werden weiterhin Haustiere versorgen.
Yuriy Sinitsa, Inhaber Collar

Trotz der russischen Angriffe blieben die eigenen Zoofachhandlungen von Collar weiterhin geöffnet, damit die Heimtierbesitzer in Tschernihiw die Möglichkeit hatten, Futter für ihre Tiere zu kaufen. Für diejenigen, die sich von Anfang an in den Luftschutzkellern versteckt hielten, boten Sinitsa und sein Team Pakete mit Futter an den Eingängen. Ebenso wurde den Tierheimen Futter gespendet. Nach dem Beschuss einer seiner Zoofachhandlungen brachte Sinitsa die Tiere aus dem Geschäft in Sicherheit: 50 Vögel, 20 Ratten, drei Reptilien und 200 Fische wurden umgesiedelt und haben überlebt. Ein weiteres Geschäft wurde durch einen Luftangriff zerstört, ein anderes befand sich im Zentrum schwerer Kämpfe. Nachdem das Einkaufszentrum, in dem sich ein Geschäft befand, zerstört war, stahlen Plünderer alle noch vorhandenen Waren. Auch der von Collar gebaute Sportkomplex, die so genannte Tschernihiw-Arena, wurde durch Bomben und Luftangriffe teilweise zerstört.

 Zoofachgeschäft von Collar 
Auch Zoofachgeschäfte von Collar wurden Opfer der Zerstörungen durch russische Bomben und  Raketen. (Quelle:  Collar)

Geburtstag im  Luftschutzkeller 

Als der Krieg begann, beschlossen Sinitsa und seine Familie, in Tschernihiw zu bleiben. Sie hatten einen Wasser- und Dieselgenerator, und Sinitsa leitete die Geschäfte des Unternehmens von der Küche aus. Nachdem dieser Bereich beschossen wurde, zogen sie in den Keller und verbrachten dort zwei Wochen, einschließlich aller Familienmitglieder und der neun Monate alten Tochter. Die Familie schlief auf dem Boden, wobei Holzpaletten und Matratzen den Haustieren als Bett dienten. Zwei Katzen und Therapiehund Lilu blieben bei ihnen. Sinitsa feierte seinen 45. Geburtstag im Luftschutzkeller.

Hilfe für die Ukraine

Die Collar Company setzt sich unermüdlich für die Menschen und die Heimtiere in der Ukraine ein. Wer ihr dabei helfen will, kann über die Firmenwebsite collarglobal.com Kontakt mit dem Unternehmen aufnehmen.

Aktuell tut man bei Collar alles, um mit dem fast 600 Personen großen Team im Kontakt zu bleiben, schreibt die Collar-Managerin der pet-Redaktion. 255 Personen blieben in Tschernihiw, und 160 zogen vorübergehend in den westlichen Teil der Ukraine. Zu 158 Personen gab es bisher keinen Kontakt. 19 Angestellte schlossen sich den Streitkräften an, um das Land und die ukrainische Unabhängigkeit zu schützen. Zehn Personen haben das Land verlassen. Für den Collar-Gründer hat die Sicherheit der Mitarbeiter Priorität. Er will sein Möglichstes tun, um das Team zu halten. Er glaubt, dass die Ukraine bestehen bleibt, die Menschen die zerstörten Gebäude und Häuser wiederaufbauen werden und die Ukraine sich nach dem Krieg wirtschaftlich und technologisch erholen wird. 

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