Ralf Majer-Abele

Editorial

Ukraine-Krieg trifft Wirtschaft schwer

Der brutale Angriffskrieg, den Russland in der Ukraine führt, hat auch in der Heimtierbranche großes Entsetzen ausgelöst. Was sich viele nicht vorstellen konnten, ist nun Realität geworden: Europa ist Schauplatz eines von Woche zu Woche grausamer werdenden Krieges geworden.  

Groß ist die Anteilnahme mit dem ukrainischen Volk. In vielen europäischen Städten setzen Mahnwachen, Demonstrationen und Kundgebungen ein Zeichen für den Frieden. Auch die Heimtierbranche zeigt Solidarität mit der Ukraine und leistet Hilfe sowohl für die Menschen im Kriegsgebiet und auf der Flucht wie auch für die vielen betroffenen Heimtiere.

In das Entsetzen mischt sich zunehmend die Sorge um die wirtschaftlichen Folgen des Krieges. Stark gestiegene Energiepreise stellen für eine Mehrheit der Unternehmen eine schwere Belastung dar. Europa und speziell Deutschland sind vom russischen Gas stark abhängig. Wie sich die Preise von Gas und Öl entwickeln werden, ist maßgeblich für die weitere konjunkturelle Entwicklung. 

Die globalen Lieferketten, die durch die Corona-Pandemie sowieso schon bis aufs Äußerste angespannt sind, werden weiteren Belastungen ausgesetzt. Höhere Preise werden den Konsum bremsen. Die wirtschaftliche Erholung wird weiter auf sich warten lassen, was die Heimtierbranche vermutlich weniger betreffen dürfte als andere Wirtschaftszweige. Auch Engpässe bei der Rohware dürften sich in den kommenden Monaten weiter verstärken. Russland und die Ukraine sind für die Heimtierindustrie wichtige Lieferanten von Weizen und Sonnenblumenöl. Da beide Märkte auf absehbare Zeit ausfallen werden, rechnen Branchenkenner mit einem negativen Einfluss auf den globalen Rohstoffmarkt. 

Die Welle der Preissteigerungendürfte sich auch bei Heimtiernahrungs- und zubehörprodukten fortsetzen.
Ralf Majer-Abele, Chefredakteur pet

Die Herausforderungen an die Logistik werden ein noch nie gekanntes Ausmaß erreichen. Die Welle der Preissteigerungen, die seit letztem Jahr auch die Heimtierbranche nicht verschont, dürfte sich bei Heimtiernahrung und -zubehör fortsetzen. Welche Folgen das für die weitere Entwicklung unserer Branche haben wird, bleibt abzuwarten.

Fazit: Der Ukraine-Krieg wird die Weltwirtschaft dramatisch verändern. Eine globale Rezession ist nicht ausgeschlossen. Schon die Corona-Pandemie hat die Fragilität unseres globalen Weltwirtschaftssystems deutlich gemacht. Der Ukraine-Krieg hat noch viel stärker das Potenzial, es kräftig aus dem Tritt zu bringen.

Ihr

Ralf Majer-Abele

Zur Startseite
Mehr zum Thema
Lesen Sie auch