Schadet das Kauspielzeug der Gesundheit meines Hundes? Kann die Sonneneinstrahlung dem Wassernapf im Garten zusetzen? Oder ist der Kratzbaum, der so komisch riecht, gesund für mich und mein Tier? Fragen wie diese motivieren das SKZ. Das Prüfinstitut will diese gemeinsam mit Herstellern aus der Heimtierbranche für die Tierhalter beantworten. Denn neben Spaß und Funktionalität beim Zubehör, sind auch Sicherheit, Qualität und Beständigkeit gefragt.
Ein neues Prüfsiegel bietet für Herrchen und Frauchen Orientierung – und das auf einen Blick. Eine vom SKZ beim Marktforschungsinstitut Appinio in Auftrag gegebene Studie unter 440 befragten Hundehaltern aus Deutschland zeigt: 86 Prozent der Befragten sind bereit, für ein umfassend geprüftes Produkt einen höheren Preis zu zahlen.
Während es für die Menschen selbstverständlich ist, Produkte mit allen Sinnen zu prüfen, steckt dieses Bewusstsein in der Heimtierbranche noch in den Kinderschuhen. Dabei sollten auch Spielzeuge für Tiere wie Frisbees, Kauringe oder Bälle einer genaueren mechanischen und chemischen Prüfung unterzogen werden, unterstreicht das SKZ.
Auf dem Prüfstand
Wenn Tierhalter auf Nummer sicher gehen möchten, kann ein unabhängig geprüftes Spielzeug mit Prüfzeichen entscheidend sein. „Das SKZ-Prüfsiegel steht für geprüfte Sicherheit und wird von uns als unabhängiges und akkreditiertes Prüfinstitut vergeben“, erklärt Alexander Ebenbeck, Vertriebsleiter für die Bereiche Prüfung, Überwachung und Zertifizierung beim SKZ. Unternehmen, die in ein SKZ-Prüfsiegel für Hundespielzeug investieren, entscheiden sich freiwillig für eine Prüfung, definieren höhere Standards als der Wettbewerb und bieten Sicherheit für alle.
Das Prüfsiegel deckt grundsätzlich drei Kernbereiche ab, die modular und produktspezifisch aufgebaut werden können:
1. Schadstoffanalyse: Die Einhaltung der Grenzwerte bezüglich Schadstoffkonzentrationen wird geprüft. Im Prüfprogramm sind beispielsweise enthalten:
• Phthalate – Weichmacher mit potenziellen gesundheitlichen Risiken
• PAKs (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) – Umwelt- und gesundheitskritische Verbindungen,
• N-Nitrosamine und N-nitrosierbare Stoffe – Stoffe mit krebserzeugendem Potenzial,
• Bisphenol A (BPA) – ein endokriner Disruptor mit möglichen hormonellen Auswirkungen,
• Schwermetalle – Blei, Cadmium, Quecksilber und weitere toxische Metalle
• Bromhaltige Flammschutzmittel – eingesetzt in Kunststoffen, aber mit Risiken für Umwelt und Gesundheit.
Im Rahmen der Schadstoffanalyse wird zusätzlich eine umfangreiche Materialidentifikation durchgeführt.
2. UV-Beständigkeit: In einer beschleunigten, simulierten Bewitterungsprüfung durchlebt das Produkt zwölf Monate „Freibewitterung“. Dadurch wird der Einfluss von Sonne, Wärme und Regen berücksichtigt, wenn das Produkt im Freien eingesetzt wird.
• PAKs (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) – Umwelt- und gesundheitskritische Verbindungen,
• N-Nitrosamine und N-nitrosierbare Stoffe – Stoffe mit krebserzeugendem Potenzial,
• Bisphenol A (BPA) – ein endokriner Disruptor mit möglichen hormonellen Auswirkungen,
• Schwermetalle – Blei, Cadmium, Quecksilber und weitere toxische Metalle
• Bromhaltige Flammschutzmittel – eingesetzt in Kunststoffen, aber mit Risiken für Umwelt und Gesundheit.

Unfälle, Materialfehler oder chemische Bedenklichkeiten können – insbesondere im Zusammenhang mit Heimtieren als geliebte Familienmitglieder – hohe emotionale Wellen schlagen mit möglichen negativen Imagefolgen für Hersteller und Händler. Besonders hohe Standards sind daher gefragt, um beispielsweise potentiell krebserregende oder giftige Stoffe auszuschließen. Durch das Prüfsiegel von SKZ zeigt das Produkt, dass es die möglichen Sicherheitsstandards „schadstoffgeprüft“, „UV-beständig“ und „bissfest“ erfüllt.
Darüber hinaus bietet das SKZ weitere auf Kunden und Produkte maßgeschneiderte Prüfungen an. „Hunde haben so feine und empfindliche Nasen, da liegen Schnüffeltests doch auf der Hand“, zeigt sich Projektmanagerin Anja Armani auf das Tierwohl bedacht. Sie möchte für Achtsamkeit sensibilisieren, nicht nur was den Einkauf mit allen Sinnen angeht, sondern auch für ein besseres Bewusstsein hinsichtlich der Materialien.
„Viele Hersteller werben gerne mit dem Einsatz von unbedenklichen Naturmaterialien. Jedoch fehlt häufig das Bewusstsein, dass auch bei der Herstellung von Produkten aus Naturkautschuk Zusatzstoffe eingesetzt werden. Bei vermeintlich unbedenklichen Produkten wie Tauen und Seilen, aus denen Zieh- und Zerrspielzeuge bestehen, wird oftmals potentiell pestizidbelastete Baumwolle verwendet“, erklärt die Materialwissenschaftlerin.

Qualität und Siegel
„Ein Produkt, das mit dem SKZ-Prüfsiegel als geprüft und gesundheitlich unbedenklich ausgezeichnet wurde, darf dieses bei gleicher Rezeptur für drei Jahre tragen. Danach kann es, je nach Herstellerwunsch, erneut das Testverfahren für die Verlängerung des SKZ-Prüfsiegels durchlaufen“, erklärt Ebenbeck. Die Tierhalter erfahren mit dem jeweiligen Siegel, welche Eigenschaft das SKZ getestet hat.
Die Firma Healthy Toys aus Kolbermoor hat als erster Hersteller das komplette Prüfprogramm durchlaufen und für ihre Frisbee „Healthy fly“ das SKZ-Prüfsiegel für Schadstofffreiheit, UV-Beständigkeit und Bissfestigkeit erhalten. „Diese Auszeichnung verschafft uns nicht nur einen klaren Wettbewerbsvorteil, sondern gibt Hundehaltern auch das gute Gefühl, ihren Tieren ein geprüft sicheres Spielzeug zu geben“, betont Geschäftsführer Markus Seidl von Healthy Toys.

Gut zu wissen
Seit 1961 ist das SKZ – Das Kunststoffzentrum kompetenter Ansprechpartner für die Kunststoffindustrie mit etwa 430 Mitarbeitern und dem deutschen Hauptsitz in Würzburg. Die Dienstleistungen umfassen Produktprüfung und -zertifizierung, Qualitätssicherung, Bildung und Forschung sowie die Zertifizierung anerkannter Managementsysteme.
„Wir lösen das mit Sicherheit“ ist das erklärte Ziel bei allen Aufgabenstellungen und Kundenwünschen.
Folgende Prüfungen werden unter anderem für Heimtierprodukte angeboten:
- Einlagerung der Produkte in künstlichem Speiche
- Bestimmung mechanischer Eigenschaften wie Zug-, Schlag- und Biegeversuche
- Künstliche UV-Bewitterung
- Beißtest mit dem „Würzburger Hund“
- Weichmachergehalt und -art
- Härtemessung und Dichtemessung
- Untersuchung auf flüchtige organische Bestandteile (VOC)
- Mechanische Beständigkeit bei Kälte / Hitze
- Bestimmung kritischer Inhaltsstoffe
Dies ist die Langversion des Beitrags aus der Printausgabe pet 6-7/2025.