Fressnapf:
"Vor allem in den Fressnapf XXL-Stores und weiteren ausgewählten Märkten mitgroßer Verkaufsfläche werden Kleintiere und Vögel verkauft: insgesamt gibt es rund 160 Märkte mit Lebendtieranlagen. Bilder dieser Art, aber vor allem Bedingungen der geschilderten Art sind schlicht inakzeptabel. Fressnapf distanziert sich ganz ausdrücklich davon. Um genau solche Zuchtbedingungen zu verhindern, hat Fressnapf bereits Anfang 2014 ein Qualitätssicherungs-Programm beschlossen, das vorsieht, Kleintiere nur noch von eigens zertifizierten Züchtern aus Deutschland zu beziehen.Ein Team von Fressnapf-Tierärzten hat unter anderem Haltungs-, Hygiene-, Ernährungs- und Dokumentationsstandards für artgerechte Zuchtbetriebe festgelegt. Diese gehen zum Teil erheblich über die grundsätzlichen Anforderungen des Gesetzgebers hinaus und orientieren sich unter anderem an den Haltungsempfehlungen von Expertengremien wie der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT) oder dem Bundesverband für fachgerechten Natur- und Artenschutz e.V. (BNA).Diese Standards werden in den zertifizierten Zuchtbetrieben regelmäßig vom eigenen Tierärzte-Team auf Einhaltung überprüft. Zusammenarbeit wird eingestellt Bis heute wurden bundesweit bereits über 130 Züchter über ein spezielles Auditverfahren geprüft, davon rund 50 qualitativ hochwertige Züchter zertifiziert und über 70 ausgeschlossen, da diese nicht den Tierschutz-Anforderungen von Fressnapf entsprechen oder es sich um Großhändler handelt, deren Beschaffungsquellen nicht überprüfbar sind. Seit Anfang 2015 wird das Qualitätssicherungs-Programm in den Fressnapf-Märkten ausgerollt.Dieses Vorgehen soll bestmögliche Zuchtbedingungen unterstützen, Transportwege verringern und eine lückenlose Kontrolle zum Schutz des Tieres ermöglichen.Bei beiden von "Spiegel" und "SWR" genannten Lieferanten (D. Grofemeier und Animal House) handelt es sich um reine Händler und keine Züchter. Diese zählen deshalb ausdrücklich nicht zu dem Kreis der von Fressnapf zertifizierten Züchter und somit nicht zu den empfohlenen Bezugsquellen von Fressnapf. Im Rahmen des Umstellungsprozesses beziehen zehn Fressnapf-Franchisepartner noch Kleintiere von Animal House und D. Grofemeier. Fünf der Franchisepartner sind derzeit bereits in der aktiven Umstellungsphase und werden in Kürze keine Kleintiere mehr über diese Lieferanten beziehen. Weitere fünf Franchisepartner sollten bis Mitte 2015 umgestellt sein.Da ohnehin keine weitere Zusammenarbeit mit Animal House oder D. Grofemeier geplant war, ist Fressnapf umso mehr bestärkt darin, Kleintiere über alle Filialen hinweg ausschließlich über das eigene "Zertifizierte Züchterprogramm" zu beziehen.Selbstverständlich gibt es ein internes Qualitätsmanagement, welches die zertifizierten Betriebe überprüft. Fressnapf beschäftigt ein Team bestehend aus Tierärzten, das sowohl das Auditverfahren entwickelt hat als auch durchführt. Bereits bei einem Antrag auf Aufnahme in die Liste für zertifizierte Züchter wird das Auditverfahren eingeleitet, das sowohl vor Ort durchgeführt wird, als auch ein Mal im Jahr überprüft wird. Fressnapf fordert außerdem regelmäßige tierärztliche Kontrollen und eine dauerhafte fachmedizinische Versorgung der Tiere."
Dehner:
1. Woher bezieht Ihr Unternehmen Heimtiere wie Kleinsäuger, Ziervögel und Zierfische?"Dehner legt großen Wert auf eine gewissenhafte Auswahl der Züchter und Lieferanten und bezieht Kleintiere überwiegend von regionalen Privatzüchtern aus dem Umfeld der jeweiligen Märkte. Ebenso kooperiert das Unternehmen auch mit ausgewählten größeren Lieferanten." 2. Welche qualitativen Voraussetzungen müssen Ihre Tierlieferanten (Zwischenhändler und Importeure) erfüllen? "Dehner ist sich der hohen Verantwortung als Zoofachhändler bewusst - der Handel mit lebenden Tieren nimmt bei Dehner seit Jahrzehnten eine besondere Rolle ein. Der Anspruch des Hauses an den verantwortlichen Umgang mit Tieren wurde eigens in einem "Tierkodex" formuliert: http://www.dehner.de/assets/staticContent/1_Dehner/129996_pdf_Heimtierkodex/Dehner_Heimtierkodex_2015.pdfEr dient seit vielen Jahren als verbindlicher Leitfaden für alle Lieferanten. Die Lieferanten und Züchter müssen sich u.a. dazu verpflichten." 3. Werden die Haltungsbedingungen bei Ihren Tierlieferanten kontrolliert? Wie? "Die Zulieferer von Dehner haben die nötigen Zertifikate, Nachweise und Genehmigungen gemäß §11 TierschutzG, die zu einer artgerechten Aufzucht und Haltung nötig sind. Dehner lagen bislang keine Verstöße gegen entsprechende Vorgaben vor. Natürlich haben wir die aktuelle Berichterstattung zum Anlass genommen, hier kurzfristig weitere Prüfungen und umfangreiche Recherchen durchzuführen, um schnellstmöglich eine lückenlose Aufklärung zu erreichen." 4. Wird sich nach der Berichterstattung von "Report Mainz" und "Der Spiegel" etwas an den Lieferwegen der von Ihnen vertriebenen Kleintiere ändern? "Wir erwarten eine lückenlose Aufklärung der dargestellten Inhalte und distanzieren uns mit aller Entschiedenheit von nicht artgerechter Tierhaltung und -züchtung oder tierquälerischen Praktiken. Anlässlich der Berichterstattung haben wir die Lieferanten zu einer Stellungnahme zu den dargestellten Vorwürfen aufgefordert und sie gebeten, dem unverzüglich nachzugehen. Der betroffene Händler, der in der Medienberichterstattung im Fokus stand, wurde mit sofortiger Wirkung aus dem Lieferantenportfolio ausgelistet. Das Unternehmen nimmt die aktuellen Vorwürfe sehr ernst und setzt alles daran, die Aufklärung voranzutreiben und im Dialog mit den Lieferanten derartigen Missständen vorzubeugen. Davon wird Dehner auch die weiteren Geschäftsbeziehungen abhängig machen. Darüber hinaus zieht Dehner mögliche zusätzliche Anforderungen an Lieferanten in Betracht."
Zooma-/Zookauf:
1. Woher bezieht Ihr Unternehmen Heimtiere wie Kleinsäuger, Ziervögel und Zierfische?"Aufgrund der Struktur der Zooma-/zookauf-Gruppe ergeben sich für den Bezug von Tieren, ebenso wie für Hartwaren und Futtermittel, gewisse Vorbedingungen und Voraussetzungen. Im Lebendtierbereich haben wir als Gruppe innerhalb der vergangenen zwei Jahre ein eigenes Konzept entwickelt. In dessen Zuge steht neben der Qualifizierung und Beratung der Konzeptpartner auch das Thema der Lieferanten-Audits im Mittelpunkt. So entstand der Zertifizierungsprozess für zookauf Premium-Lieferanten im Lebendtiersegment. Als Systemzentrale empfehlen wir für den Einkauf von Heimtieren den ausschließlichen Bezug zertifizierter Unternehmen. Da es sich bei der Zooma-/zookauf-Gruppe nicht um ein Franchise-System handelt, beziehen einige Konzeptpartner ihre Tiere auch von regionalen Züchtern. Wir vermitteln im Zuge des Lebendtier-Konzepts Hintergrundinformationen und Tipps, geben Entscheidungsgrundlagen für den Kauf und vermitteln, wie wichtig es ist, auf eine fach- und artgerechte Haltung, sowohl bei Vorlieferanten als auch im eigenen Betrieb, zu achten." 2. Welche qualitativen Voraussetzungen müssen Ihre Tierlieferanten (Zwischenhändler und Importeure) erfüllen?"Im Zuge unserer Zertifizierung überprüfen wir vor Ort unterschiedliche Kriterien. Dies betrifft unter anderem Aspekte wie die Tierherkunft und Dokumentation, die Haltung und Pflege, die medizinische Betreuung vor Ort, die Besatzdichte, die Reinigung der Anlagen sowie den Transport der Tiere vom Züchter zum Großhändler und weiter zum Einzelhändler. Außerdem verlangen wir Nachweise darüber, wie viele Mitarbeiter beim Züchter bzw. Händler über einen Sachkundenachweis laut §11 Tierschutzgesetz verfügen." 3. Werden die Haltungsbedingungen bei Ihren Tierlieferanten kontrolliert? Wie?"Bei erstmals überprüften Lieferanten führen wir regelmäßig Folge-Audits durch. Mindestens einmal im Halbjahr wird der Ist-Zustand der Anlagen mit den Soll-Vorgaben abgeglichen und Optimierungen werden, sofern notwendig, mit dem Inhaber des Betriebs abgestimmt." 4. Wird sich nach der Berichterstattung von "Report Mainz" und "Der Spiegel" etwas an den Lieferwegen der von Ihnen vertriebenen Kleintiere ändern?"Mit Sicherheit hat die tagesaktuelle Berichterstattung immer wieder den Effekt die Aufmerksamkeit des Endkunden, aber auch die des Handels, besonders auf ein solches Thema zu lenken. Aus unserer Sicht sollte dies jedoch ein Dauerthema darstellen. Schließlich geht es um das Wohl des Tieres und, nicht zuletzt, um die Grundlagen unserer Branche. Als Gruppe haben wir bereits vor einiger Zeit erkannt, wie wichtig ein strategisch aufgebautes und permanent weiterentwickeltes Lebendtier-Management ist. Innerhalb der vergangenen zwei Jahre haben wir der Entwicklung des Konzepts einen besonderen Wert verliehen. Nun gehen wir noch stärker in die Vermittlung und Schulung, um unsere Partner auf aktuelle und künftige Herausforderungen vorzubereiten. Wir werden also demzufolge weiterhin einerseits an der Zertifizierung der von der Systemzentrale bevorzugten Lieferanten arbeiten und andererseits das Informations-, Beratungs- und Serviceangebot für Konzeptpartner erweitern."
Das Futterhaus:
1. Woher bezieht Ihr Unternehmen Heimtiere wie Kleinsäuger, Ziervögel und Zierfische?"Unsere Kleinsäuger und Vögel stammen in erster Linie von regionalen Züchtern, die von unseren Märkten eigenverantwortlich ausgewählt werden. Auf diese Weise können wir den direkten Kontakt zu den Züchtern pflegen und auch die Lieferwege so kurz wie möglich halten. Zierfische stammen ebenfalls von regionalen Züchtern sowie auch von in Deutschland ansässigen Großlieferanten. In einigen Fällen arbeiten wir mit Großlieferanten zusammen." 2. Welche qualitativen Voraussetzungen müssen Ihre Tierlieferanten (Zwischenhändler und Importeure) erfüllen?"Gewerblich arbeitende Züchter müssen einen Sachkundenachweis gem. § 11 TierschutzG besitzen und uns die Bestätigung der Amtstierärztlichen Genehmigung nach §11 zum gewerbemäßigen Handel/Zucht von Tieren vorlegen. Von der Qualitätskontrolle, die Großhändler mit etwaigen Zwischenhändlern und Importeuren durchführen, haben wir keine Kenntnis und daher auch keinen Einfluss. Die in unseren Märkten zum Verkauf stehenden Tiere kommen nach Anlieferung grundsätzlich in Quarantäne und werden in dieser Zeit regelmäßig tierärztlich begutachtet und ggf. vor Verkauf geimpft. Auffälligkeiten, die auf grundsätzlich schlechte Zucht- oder Haltungsbedingungen bei unseren Lieferanten zurückzuführen sind, wurden bisher nicht festgestellt. Unsere Lieferanten unterliegen einer gesetzlichen Kontrolle durch die Amtsveterinäre."3. Werden die Haltungsbedingungen bei Ihren Tierlieferanten kontrolliert? Wie?"Gewerbliche Züchter werden regelmäßig von Veterinärämtern überprüft. Regionale Züchter sind im Markt persönlich bekannt und sind im ständigen Kontakt mit unseren Mitarbeitern vor Ort und unterliegen so einer stetigen Kontrolle. Wir haben bereits ein internes Gremium gebildet, um Qualitätsstandards und Richtlinien für Tierverkauf und -zucht zu entwickeln. Des Weiteren beschäftigen wir seit vier Monaten einen Tierbeauftragten, der die Einhaltung der Standards in den Märkten vor Ort durch regelmäßige Besuche kontrolliert und im Austausch mit Tierärzten und Veterinärämtern steht. Zudem werden auch verschiedenste Lieferanten von unserem Tierbeauftragten besucht und überprüft."4. Wird sich nach der Berichterstattung von "Report Mainz" und "Der Spiegel" etwas an den Lieferwegen der von Ihnen vertriebenen Kleintiere ändern?"Bereits vergangenen Freitag, 10. April, haben wir die Zusammenarbeit mit einigen Großhändlern eingestellt. Selbige Empfehlung wurde auch an unsere Franchisepartner, die als eigenständige Unternehmer unter unserer Dachmarke agieren, ausgesprochen. Wir werden uns zukünftig verstärkt auf regionale Züchter konzentrieren. Bei diesen werden die Tiere von den Züchtern direkt in die Märkte gebracht. Da sie aus der Region stammen, können wir auf diese Weise auch die Lieferwege so kurz wie möglich halten."
Zoo & Co.
1. Woher bezieht Ihr Unternehmen Heimtiere wie Kleinsäuger, Ziervögel und Zierfische?
Der Bereich Lebendtier-Einkauf wird bei Zoo & Co. dezentral gesteuert. Wir empfehlen unseren Partnern jedoch seit Beginn unseres Life Stock Managements Tiere von bekannten, regionalen Züchtern zu bevorzugen. Im Bereich Zierfisch greifen wir auch auf namenhafte Großhändler zurück. 2. Welche qualitativen Voraussetzungen müssen Ihre Tierlieferanten (Zwischenhändler und Importeure) erfüllen?Die Tierlieferantenauskunft ist bei uns ein großes Thema. Ein von der Zentrale in Kassel ausgewiesener Lieferantenpass wird bei der Aufnahme eines neuen Partners - direkt vor Ort - abgearbeitet. Dabei werden das Lebendtier ebenso wie Hälterungsanlagen und Transport überprüft und festgehalten. 3. Werden die Haltungsbedingungen bei Ihren Tierlieferanten kontrolliert? Wie?
Aufgrund unserer dezentralen Vorgehensweise ist eine Überprüfungen im Einzelnen nicht umsetzbar. Wir als tierführender Zoofachhandel werden regelmäßig von den Amtsveterinären kontrolliert und das ist auch gut so. Wir setzen im Bereich der Tierlieferanten vor allem auf die gleichen regelmäßigen Kontrollen der örtlichen Amtsveterinäre. 4. Wird sich nach der Berichterstattung von "Report Mainz" und "Der Spiegel" etwas an den Lieferwegen der von Ihnen vertriebenen Kleintiere ändern?
Wir haben den Bericht mit großem Bedauern verfolgt und möchten uns von einer solchen respektlosen und unverantwortlichen Heimtierhaltung distanzieren. Da wir großen Wert auf die Einbindung von regionalen Händlern legen, bietet sich das bereits bewährte, dezentrale Vorgehen weiterhin an. Jedoch werden wir unsere Partner in diesem Rahmen noch einmal gesondert auf eine tiergerechte Unterbringung und entsprechende Aufmerksamkeit beim Einkauf hinweisen.