Ein Umsatzplus von 0,9 Prozent und ein Gesamtumsatz von knapp 4,15 Mrd. Euro im Fach- und Lebensmitteleinzelhandel - das ist die Bilanz der deutschen Heimtierbranche im Jahr 2016. Hinzu kamen 510 Mio. Euro über den Onlinemarkt. Der Umsatz mit Heimtier-Fertignahrung im Fach- und Lebensmitteleinzelhandel übertraf das Ergebnis aus dem Jahr 2015 mit 3,170 Mrd. Euro um 0,4 Prozent und blieb somit auf konstantem Niveau. Das Segment Bedarfsartikel und Zubehör legte nach leichten Einbußen im Vorjahreszeitraum wieder deutlich zu und verzeichnete mit einem Umsatz von 977 Millionen Euro ein Plus von 2,5 Prozent. Dies gaben der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) und der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) nun bekannt. Nur Hundefutter legt zu Mit einem Wachstum von 2,3 Prozent setzte der Markt für Hundefutter den Wachstumstrend der Vorjahre 2016 fort und behauptete sich mit einem Umsatz von 1,354 Mrd. Euro im stationären Handel. Wachstumstreiber waren die Segmente Feuchtfutter (432 Mio. Euro, plus 4,1 Prozent) und Snacks (495 Mio. Euro, plus 3,3 Prozent). Der Bereich Trockenfutter blieb mit einem Umsatz von 427 Mio. Euro weitgehend stabil (minus 0,5 Prozent).Der Katzenfuttermarkt blieb auch 2016 das größte Futtersegment, musste mit einem Umsatz von 1,02 Mrd. Euro im Fach- und Lebensmitteleinzelhandel gleichwohl ein leichtes Minus von 0,5 Prozent hinnehmen. Dabei gingen sowohl die Umsätze im Segment Feuchtfutter (1,071 Mrd. Euro, minus 0,4 Prozent) als auch im Segment Snacks (235 Mio. Euro, minus 1,7 Prozent) im Gegensatz zum Vorjahr zurück. Erfreulich gestaltete sich hingegen die Entwicklung im Segment Trockenfutter, das den Abwärtstrend der Vorjahre stoppen und mit einem Umsatz von 296 Mio. Euro im stationären Handel das Niveau von 2015 halten konnte (+/- 0,0 Prozent).Das Segment Kleintierfutter blieb hinter Katzen- und Hundefutter drittstärkste Kraft bei den Futtermitteln, verzeichnete jedoch im Jahr 2015 in den klassischen Vertriebswegen Umsatzeinbußen von minus 4,2 Prozent und sank auf 115 Mio. Euro.Auch die Umsätze am Markt für Zierfischfutter (56 Mio. Euro, minus 6,7 Prozent) sowie im Bereich Ziervogelfutter (43 Mio. Euro, minus 2,3 Prozent) blieben rückläufig. Zubehör und Bedarfsartikel Nach minimalen Einbußen im Jahr 2015 konnte der Bereich Bedarfsartikel und Zubehör den Trend 2016 wieder umkehren und verzeichnete mit einem Umsatz von 977 Mio. Euro im stationären Handel ein Plus von 2,5 Prozent. Den größten Umsatzanteil hat nach wie vor die Katzenstreu: 2016 wuchs das Segment um 5,6 Prozent auf 284 Mio. Euro. Wachstumsgewinner innerhalb der Kategorie waren wie schon im Vorjahr die Bereiche Hundezubehör (182 Mio. Euro, plus 6,4 Prozent) sowie Katzenzubehör (192 Mio. Euro, plus 3,8 Prozent). Rückläufig waren hingegen die Zahlen bei Bedarfsartikeln und Zubehör für Zierfische (182 Mio. Euro, minus 1,6 Prozent), Kleintiere (102 Mio. Euro, minus 2,9 Prozent) und Ziervögel (35 Mio. Euro, minus 7,9 Prozent). Vertriebswege Mit einem Umsatz von 790 Mio. Euro und einem Umsatzanteil von 81 Prozent blieb der Fachhandel auch im Jahr 2016 der wichtigste Absatzweg für Bedarfsartikel und Zubehör, während sich der Lebensmitteleinzelhandel (einschließlich Drogeriemärkten und Discountern) als der Hauptabsatzweg für Heimtier-Fertignahrung behauptete (Umsatz: 2.076 Mrd. Euro, Umsatzanteil: 65 Prozent).Schätzungen von Experten aus Industrie und Handel bestätigen wie schon in den Vorjahren: Das Internet gewinnt auch für Heimtierprodukte zunehmend an Bedeutung. 2016 betrug das geschätzte Umsatzvolumen circa 510 Mio. Euro - ein deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr. Differenzierte, tierartenspezifische Daten zum Onlinemarkt sind derzeit noch nicht verfügbar. Heimtierpopulation Im vergangenen Jahr lebten in Deutschland 31,6 Mio. Hunde, Katzen, Kleinsäuger und Ziervögel. Hinzu kamen zahlreiche Zierfische und Terrarientiere. Insgesamt gab es in 44 Prozent aller Haushalte in Deutschland Heimtiere. 61 Prozent aller Familien mit Kindern hatten ein Heimtier und 19 Prozent aller Haushalte mit Tieren besaßen mindestens zwei Heimtiere. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Erhebung, die IVH und ZZF beim Marktforschungsinstitut Skopos in Auftrag gegeben hatten.Die Katze ist Deutschlands Heimtier Nummer eins: Insgesamt leben 13,4 Mio. Samtpfoten in 22 Prozent der Haushalte in Deutschland. An zweiter Stelle folgen 8,6 Mio. Hunde in 17 Prozent der Haushalte, an Position drei fünf Mio. Kleintiere in sechs Prozent der Haushalte.Die Zahl der Ziervögel betrug im Jahr 2016 4,6 Mio. in vier Prozent der Haushalte. Zudem gab es im selben Zeitraum zwei Mio. Aquarien sowie 1,6 Mio. Gartenteiche mit Zierfischen in jeweils vier Prozent der Haushalte in Deutschland. Die Zahl der Terrarien blieb im vergangenen Jahr erneut stabil: Es wurden 700.000 Terrarien in einem Prozent der Haushalte ermittelt.Im vergangenen Jahr setzte sich die Entwicklung hin zur Heimtierhaltung in Singlehaushalten fort: 30 Prozent der Heimtiere lebten in Einpersonenhaushalten (2015: 29 Prozent). Weiterhin wurden in 36 Prozent der Zweipersonenhaushalte (2015: 38 Prozent) sowie in 34 Prozent der Haushalte mit drei Personen oder mehr (2015: 33 Prozent) Heimtiere gehalten.
Hier geht es zu den aktuellen Umsatzzahlen für die Heimtierbranche.