Der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) stellt seine aktuelle Marktanalyse für 2024 vor und fordert die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit am Wirtschaftsstandort Deutschland als ein Kernanliegen der Tiergesundheitsunternehmen. Immer detailliertere regulative Anforderungen, bürokratische Hürden und politische Unsicherheiten belasten die Branche, heißt es in der Pressemitteilung des Verbands. Um auch künftig die pharmazeutische Versorgung von Tieren und notwendige Innovationen sicherzustellen, sei es für die veterinärpharmazeutischen Unternehmen zentral, die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in Deutschland und Europa zu stärken und verbessern. Das stabile Wachstum des Tiergesundheitsmarktes im Jahr 2024 mit einem erstmaligen Gesamtumsatz von über einer Milliarde Euro belegt die Bedeutung der Branche, erklärt der BfT.
„Zentrale Forderungen unseres Verbandes an die neue Bundesregierung sind die Stärkung von Prävention durch Impfungen und Diagnostik, die Straffung und Vereinfachung von Genehmigungs- und Zulassungsverfahren, der Abbau von Bürokratie und die Überwindung nationaler Sonderwege sowie innovationsfreundliche Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Wirtschaft“ unterstreicht Frau Dr. Sabine Schüller, Geschäftsführerin des BfT.
Mit einem Wachstum von 8,7 % auf 1.048,4 Mio. Euro überschritt der Gesamtumsatz erstmal die Milliardengrenze. Das Verhältnis von Kleintier- zu Nutztiersegment verschob sich mit 39,4 % zu 60,6 % leicht in Richtung Nutztier.
Bei den Teilmärkten entfielen 462,8 Mio. Euro und damit 44,1 % auf pharmazeutische Spezialitäten, 22,7 % (237,9 Mio. Euro) auf Impfstoffe, 19 % Antiparasitika sowie auf Antiinfektiva 14,2 %.
Im Segment der Spezialitäten trugen Schmerzmedikamente 123,8 Mio. Euro bei, Therapeutika gegen Hauterkrankungen 60,5 Mio Euro. sowie Medikamente gegen Herz-Kreislauferkrankungen 34,6 Mio. Euro.
Das Marktwachstum wird getragen durch eine regelmäßige Gesundheitsvorsorge, insbesondere für das ältere Haustier, sowie durch positive Entwicklungen in der Prävention, vor allem bei Nutztieren.
Bei Antiinfektiva ist der Einfluss der gesetzlichen Vorgaben bei der Verschiebung der oralen Medikation von festem Futter auf Wasserapplikation erkennbar. Das Wachstum im Antiparasitikasegment zeigt den steigenden Bedarf an regelmäßiger Parasitenkontrolle. Durch höhere Temperaturen breiten sich Zecken und Mücken stärker in gemäßigte Breiten aus, weshalb Tierhalter verstärkt auf zielgerichteten, verantwortungsvollen Schutz setzen.
Die regelmäßige Gesundheitsvorsorge ermöglicht die frühzeitige Erkennung von Krankheiten und unterstützt Tiere bis ins hohe Alter. Dazu zählen chronische Leiden wie Arthrose, Nierenerkrankungen, Diabetes sowie Haut- und Herz-Kreislauferkrankungen. Die besondere Betreuung älterer Tiere spiegelt sich deutlich im Bereich der Spezialitäten wider.