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1997, Nr. 5, S. 44 INTERVIEW Dr. Rößler packt Tabuthema an Wenn das geliebte Heimtier stirbt Nach über sechsjähriger Anlaufphase ist in Mecklenburg-Vorpommern endlich die Genehmigung für den Bau eines Heimtierkrematoriums erteilt worden. Wir unterhielten uns mit dem Initiator der Idee, Dr. Wilhelm Rößler Dr. Wilhelm Rößler   pet: Herr Dr. Rößler, herzlichen Glückwunsch zu der gerade erteilten Genehmigung. Eine schwere Geburt? Dr. Rößler: Ja, das kann man fast so sagen, aber die eigentliche "Geburt" steht uns ja noch bevor. Was wir hinter uns haben, ist eine lange "Tragzeit", denn mit der Idee für ein vernünftiges Tierkrematorium gehen wir - meine Frau und ich - schon seit einem Dutzend Jahre "schwanger". Nach vielen Vorüberlegungen und Fachgesprächen steht die Entwicklung samt Anlagenplanung bereits seit 1991.   pet: Wie ist es dazu gekommen? Dr. Rößler: Neben meiner Tierklinik in Schwedelbach betreibt meine Frau seit langem eine Tierpension. Hier und bei den veterinärmedizinischen Dienstleistungen sind viele Tierbesitzer der in der Gegend stationierten US-Streitkräfte unsere Klientel. Damals mußte ein sehr alter amerikanischer Hund leider eingeschläfert werden. Die Besitzer wollten das tote Tier nach den USA überführen und dort bestatten. Sowohl aus seuchenrechtlichen wie aus Gründen der Rückstandsproblematik (von den Betäubungs- und Einschläferungsmitteln, Anm. der Red.) verweigerten dies die US-Behörden. Man wies aber darauf hin, daß ein verbrannter und eingeäscherter Tierleichnam ohne Schwierigkeiten zu transportieren und zu ex- und importieren wäre. So habe ich mich seitdem mit der Problematik "Heimtierverbrennung" befaßt.   pet: Dazu gleich mehr. Vorab die Frage nach dem üblichen "Entsorgungsweg" für verendete Hunde, Katzen und andere Heimtiere hierzulande. Dr. Rößler: Es gibt mehrere Möglichkeiten, die alle nicht unproblematisch sind. Das Vergraben einzelner Tierkörper bis Hundegröße auf eigenem Grund und Boden ist zwar erlaubt, nicht jedoch in Wasserschutzgebieten. Aber auch außerhalb dieser Zonen wird genau wie bei der Bestattung auf den wenigen Tierfriedhöfen die Umwelt belastet, zumindest durch Tiere, die zuvor medikamentös behandelt oder mit Barbituraten euthanasiert (schmerzlos eingeschläfert, Anm. der Red.) wurden. Diese Stoffe gelangen ohne gesicherten Abbau wohl in die Umwelt. Leider - und darüber hat man sich bisher kaum Gedanken gemacht - trifft dies auch für den vom Gesetzgeber bevorzugten Weg aller toten Tiere zu…
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