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1999, Nr. 11, S. 22 Titel Kommunen setzen dem Einzelhandel zu Alptraum Großbaustelle Trotz angeblich leerer Kassen ist die Bauwut vieler Kommunen ungebrochen. Neue Straßenbahnlinien werden errichtet, Kanäle erneuert und Straßen umgeleitet ­ die Belange des Einzelhandels kommen dabei oft zu kurz. Auch viele Zoofachhändler können davon ein Lied singen    In Wahlkampfreden sprechen sich Kommunalpolitiker in schöner Regelmäßigkeit für die Stärkung der mittelständischen Wirtschaft und für die Erhaltung gerade kleiner Geschäfte aus. In der Praxis sieht das oft anders aus. Im Bestreben, ihre Stadt im schärfer werdenden Wettbewerb der Kommunen noch attraktiver und schöner zu gestalten, denken sich Verwaltungen und Gemeinderäte ständig neue Bauprojekte aus ­ ohne sich der oft massiven Folgen gerade für die anliegenden Geschäfte bewusst zu sein. Da werden neue Straßenbahnlinien ins Leben gerufen, öffentliche Plätze umgestaltet und bewährte Straßenführungen ohne ersichtlichen Grund verändert ­ auf Kosten der Steuerzahler. Das Ergebnis sind häßliche, oft monatelang sich hinziehende Baustellen, zusätzlicher Krach in den sowieso schon lärmgeplagten Städten und nicht selten lange Verkehrsstaus als direkte Folge von Straßenumleitungen. Ziehen die Bagger und Fräsmaschinen schließlich ab, ist oft schon in Kürze neues Ungemach angekündigt. Die neue Lösung entpuppt sich als Flop, also: alles wieder aufreißen, von neuem baggern. Hauptbetroffene von derlei Kapriolen sind neben den Anwohnern in erster Linie die vielen Einzelhandelsgeschäfte, denen während der Bauphase die Kunden fern bleiben und die im sowieso schon schweren Existenzkampf einen weiteren Knüppel zwischen die Beine geschleudert bekommen.      Unverständnis bei den Kommunen    Natürlich müssen Bauarbeiten sein. Straßenbeläge müssen erneuert, Kanäle restauriert und neue Gebäude hochgezogen werden. Doch dass die eingesetzten Mittel oft in keinem vernünftigen Verhältnis zum damit gewonnenen Nutzen stehen, wird in vielen Amtsstuben nicht eingestanden. Auch die Erkenntnis, dass sich Dauerbaustellen äußerst schädlich für den Einzelhandel auswirken und den Konzentrationsprozess im Handel weiter verschärfen, hat sich bei vielen Politikern, gleich welcher Couleur, noch nicht herumgesprochen. Hinzu kommt erschwerend, dass zwischen den einzelnen Dienststellen eines Rathauses vieles oft sehr unkoordiniert verläuft. So ist es leider in vielen Städten keine Seltenheit, dass eine Straße erst…
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