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Der schöne Schein trügt

Der Heimtierbranche geht es längst nicht so gut, wie man nach der Lektüre der neuesten IVH-Zahlen meinen könnte

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Ist das kein Grund zur Freude? Der Zoofachhandel verfügt bei der Tiernahrung mittlerweile über einen Marktanteil von 32 Prozent, statt wie bisher 25 Prozent. Dies geht aus den neuesten Zahlen des Industrieverbandes Heimtierbedarf (IVH) hervor. Zurückzuführen ist dieser deutliche Anstieg weniger auf Umsatzgewinne des Fachhandels, sondern viel mehr auf eine neue Datenbasis. So hat das Marktforschungsinstitut GfK, das eine wichtige Rolle bei der Erstellung der IVH-Zahlen spielt, in seinen Analysen für das Jahr 2002 erstmals die Umsätze der Fressnapf-Gruppe berücksichtigt, was ein völlig neues Bild ergibt. Insofern sind die jetzt veröffentlichten Daten nur bedingt vergleichbar mit den Zahlen des Vorjahres.
Trotzdem, einige Schlüsse lassen sich auch aus den neuen Zahlen ziehen:
Das Segment Tiernahrung wächst deutlich stärker als der Zubehörbereich.
Produkte für die Katze verkaufen sich besser als die für den Hund.
Das Segment Aquaristik stagniert, während sich der Nagerbereich nach wie vor dynamisch entwickelt.
Der Niedergang des Segments Vogel scheint unaufhaltbar zu sein.
Der Marktanteil des Lebensmittelhandels ist im Vorjahr von 75 Prozent auf 68 Prozent deutlich gesunken. Dieser gewaltige Sprung nach unten hat sich sicherlich nicht erst im letzten Jahr, sondern schon früher vollzogen. Er ist eine direkte Folge des Strukturwandels im Zoofachhandel. Schon seit Jahren wird der Marktanteil des Fachhandels von Experten auf ca. 30 Prozent beziffert – und nicht 25 Prozent, wie offiziell verlautbart. Die neue Zahl in den IVH-Marktdaten trägt diesem Wandel Rechnung. Berücksichtigt muss aber auch werden, dass der Lebensmittelhandel im Tiernahrungssegment ein miserables Jahr hinter sich hat und somit weiter Marktanteile verloren hat. Die Umsatzzahlen im Fachhandel dürften freundlicher ausgesehen haben.
Doch auch das muss differenziert betrachtet werden. Der Fachhandel, zu dem der IVH auch Baumärkte, Gartencenter und Raiffeisen-Märkte zählt, mag als Ganzes gewonnen haben. Für viele Fachgeschäfte war aber das vorige Jahr das schlimmste seit langem. Marktkenner schätzen, dass allein im vorigen Jahr 150 bis 200 Geschäfte aufgrund der miserablen Umsatzsituation dicht gemacht haben. Gleichzeitig aber haben Betreiber anderer Geschäfte und Märkte hohe Zuwächse erzielt. Dies erklärt das Gesamtwachstum des Fachhandels. Im Lebensmittelhandel dagegen haben bis auf die Discounter wie Aldi, Lidl, Penny Markt und Plus nahezu alle Vertriebskanäle verloren.
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