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Ja, was fressen sie denn?

Der renommierte Tierarzt Dr. Rolf Spangenberg informiert über neue Trends in der Hunde- und Katzennahrung
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Sicherlich wird mancher Zoofachhändler sorgenvoll auf seine Regale schauen, auf denen sich die Futtersorten für Hunde und Katzen stapeln – wo soll das noch enden? Natürlich Dosenfutter vom Leckersten, doch auch Trockenfutter in kleinen Tütchen und größeren Säcken, das alles in den verschiedensten Varianten. Darüber führen Sie ständig Gespräche mit Kunden, die das eine bevorzugen und das andere verdammen. Um der Eintönigkeit entgegen zu wirken, kann man die Diskussion erweitern und darauf hinweisen, wie sich denn freilebende Hunde (Wölfe) oder Katzen (echte Wildkatzen und verwilderte Hauskatzen) durchbringen. Deren Beute ist relativ ähnlich: Ein größeres (z.B. Hirsch) oder kleineres (z.B. Maus) Säugetier, das mit Haut und Haaren verspeist wird. Diese ursprüngliche, als natürlich angesehene Nahrung, wird den Tieren in manchen Zoos als Ganzkörperfütterung angeboten. Man gibt ihnen also unzerlegte ganze Kaninchen, Hühner, ja komplette Schafe und Ähnliches. Das beschäftigt sie eine Weile und bekommt ihnen gut. Dem durchschnittlichen Tierhalter ist diese Methode aber zu unappetitlich und unsauber, erinnert ihn auch unerwünscht daran, dass er in seiner Wohnung ein Raubtier beherbergt. Bevor Sie sich also mit toten Beutetieren eindecken, sei gesagt, dass sich die Ganzkörperfütterung wohl kaum im Heimtierbereich durchsetzen wird. Doch Vorsicht, bevor Sie lächelnd darüber hinweggehen, ganz ähnlich präsentiert sich die Methode des Barfens. Schon davon gehört? Mir wurde in letzter Zeit einige Male stolz mitgeteilt, dass der Hund oder die Katze „gebarft“ werden. Diese Fütterungsart kommt aus den USA und ist stark ideologisch eingefärbt. Das Kunstwort „barfen“ setzt sich aus biologisches artgerechtes rohes Futter oder in englisch aus born again raw feeders beziehungsweise bones and raw foods zusammen. Dabei verwendet der Tierhalter selbst zusammengestelltes rohes Futter. Bei vernünftiger Zusammensetzung ist dagegen wenig zu sagen, leider sind die bekannt gewordenen Rationsempfehlungen nicht immer als gesundheitsfördernd anzusehen. Der Zoofachhandel wird auch diese Mode überstehen... Anders ist die vegetarische Fütterung von Hunden und Katzen zu beurteilen. Unser Tierschutzgesetz sagt im Paragrafen 2 sehr eindeutig: „Wer ein Tier hält... muss das Tier seiner Art... entsprechend angemessen ernähren.“ Obwohl es mit Hilfe der Chemie also prinzipiell möglich ist (Zusatz essenzieller Aminosäuren zur rein pflanzlichen Kost), sind Hunde und Katzen nun einmal keine Vegetarier…
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