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Hundezubehör auf dem Prüfstand

„Ein gutes Frauchen oder Herrchen ist das beste Zubehör“, scherzt der bekannte Tierarzt Dr. Rolf Spangenberg. In seiner Kolumne zum Thema Hundezubehör unterscheidet er dieses Mal zwischen schädlichen, neutralen und sinnvollen Produkten
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Wer einen Hund oder mehrere hält und pflegt, muss wissen, dass es das wichtigste Zubehör leider nicht im Zoofachgeschäft zu kaufen gibt: Einen geeigneten Menschen mit viel, viel Zeit! Wer die nicht zur Verfügung hat, kann sich anstelle eines Hundes besser aus dem reichen Tiersortiment des Fachhandels bedienen, das weniger zeitintensiv ist. Dazu charakteristische Fragen, die mir gestellt wurden: „Wir wollen uns einen jungen Schäferhundwelpen anschaffen, sind aber beide berufstätig. Wie lange kann man ihn allein lassen?“ oder „Unser Hund will nicht allein bleiben, was kann man machen?“ oder „Weshalb heult und bellt mein Hund, wenn er mal zwei Stunden allein bleiben muss?“ Da schüttele ich über so viel Hunde-Unverstand nur den Kopf, und Sie werden den Tierfreunden besser einen Schwarm Ziervögel oder Fische empfehlen. Das handelsübliche Hundezubehör kann man, wie auch Medikamente, in schädliches, neutrales und sinnvolles einstufen. Schädlich sind gewiss Ganzkörperanzüge aus Plastikmaterial („Er friert immer so!“), Hundeparfüm („Er riecht so hündisch!“), Stachelhalsbänder („Anders kann ich ihn nicht bändigen!“) und Plastikzeug, das im Magen oder Darm verhärtet. Neutral werte ich Nagellack für Luxushunde, brilliantenbesetzte Halsbänder, Rückendeckchen für Kleinhunde und albernes Spielzeug. Die Reihe des sinnvollen Zubehörs ist lang und Ihnen wohlvertraut. Was ich persönlich gut finde, wird Ihnen nicht immer gefallen. Halsbänder und Leinen aus edlem Material, also weichem Leder, mag ich. Das ist dem Hund zwar reichlich egal, wertet ihn in den Augen der Menschen aber auf. Apportiergeräte aus geeignetem Holz, der Größe des Hundes angepasst, sind deswegen sinnvoll, weil Äste aus dem Wald beim Apportieren böse Verletzungen verursachen können. Sie splittern, reißen und der Tierarzt kann dann eitrige Rachenwunden behandeln. Eine geeignete Lagerstätte gefällt dem Hund, wenn es zu seiner Größe passt. Ein mir bekannter Hund lehnte allerdings alles wunderbar Weiche und Wollige ab, er schlief nur in einem Margarinekarton. Also schienen ihm die hohen Wände zu gefallen. Zahnputzspielzeug ist dann sinnvoll, wenn es die Zähne einigermaßen reinigt. Zähneputzen kann es nicht ersetzen, weshalb spezielle Zahnbürsten mit Hunde-Zahnpasta in keinem Sortiment fehlen sollten. Diese Reihe können Sie besser als ich fortsetzen. Ich widme mich aber noch zwei von Laien als absolute „Verrücktheiten“ angesehenen Artikeln. Dazu gehören merkwürdigerweise vernünftige, also gut passende…
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