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Erfolg auf Kosten der Franchisenehmer?

Bei der Fachhandelskette Das Futterhaus hängt der Haussegen schief. Ehemalige Franchisenehmer gehen derzeit gerichtlich gegen das Unternehmen vor. Zudem fühlen sich immer mehr bestehende Franchisenehmer von der Zentrale schlecht betreut.
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Die Feier zum 20-jährigen Bestehens hätte sich Herwig Eggerstedt sicherlich in einem ruhigeren Umfeld gewünscht. Nachdem das vorige Jahr mit dem jähen Ende sämtlicher Auslandsaktivitäten schon spektakulär genug gewesen war, steht der Futterhaus-Geschäftsführer nun auch im Heimatmarkt unter Druck. Gleich eine ganze Reihe ehemaliger Franchisenehmer werfen der Futterhaus-Zentrale vor, nur noch Neueröffnungen im Kopf zu haben – ohne große Rücksicht auf die Belange der Franchisenehmer. Einige von ihnen denken sogar über Schadensersatzklagen gegen das Unternehmen nach. „Die Zentrale ist nur daran interessiert, mit den Franchisenehmern Geld zu machen. Expansionen werden vorangetrieben, obwohl in Elmshorn alle überfordert sind“, erklärt eine ehemalige Franchisenehmerin aus Süddeutschland gegenüber pet. Die in einer Hertener Tageszeitung erhobenen Vorwürfe der Franchisenehmer Guido Henning und Jörg Bertz, die ihren Markt in Herten kürzlich schließen mussten und der Zentrale vorwerfen, ihren Pflichten als Franchisegeber nur unzulänglich nachzukommen, bestätigt sie voll. Auch erfolgreiche Franchisenehmer wie Wolfgang Theilig, der in Bruchsal ein Futterhaus betreibt, sind von der Betreuung durch die Futterhaus-Zentrale enttäuscht. Im nur wenige Kilometer entfernten Waghäusel-Wiesental sei ihm ein Futterhaus sozusagen vor die Nase gesetzt worden, ohne dass man ihn darüber informiert habe, beklagt er. Als er in seinem Bruchsaler Markt einen Tag des Hundes von der nicht zentral gelisteten Firma Bewital sponsern ließ, habe ihn die Zentrale sogar abgemahnt. In der Industrie hat man von den Streitigkeiten innerhalb der Franchisegruppe schon längst Wind bekommen. Viele Lieferanten sehen mit Sorge, dass bei „Futterhaus jeder macht, was er will“, wie es ein Tiernahrungsanbieter hinter vorgehaltener Hand auf den Punkt bringt. Der Charme des Systems, dass jeder Franchisenehmer vergleichsweise große Freiheiten habe, werde oft ausgenützt, so sein Eindruck, der von vielen anderen Firmen geteilt werde. Ein Futterhaus-Franchisenehmer aus Süddeutschland, der namentlich nicht genannt werden will, teilt diese Meinung: „Wer sich Futterhaus anschließt, darf nicht damit rechnen, von der Zentrale große Unterstützung zu bekommen. Seine Rechte muss man sich schon selbst erkämpfen. Damit haben Franchisenehmer, die über keine große Markterfahrung verfügen, große Probleme. Doch wenn man sich unternehmerisch richtig entfalten will, ist…
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