pet plus

Kleinsäuger im Blickpunkt

Veterinäre und Zoofachhändler diskutierten auf dem 16. Fachsymposium des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) in Künzell über verschiedene Aspekte der Kleinsäugerhaltung. Nicht immer waren sich beide Seiten dabei einig.
pet immer dabei – Lesen Sie, wo, wann und wie Sie wollen.
  • Print-Ausgabe direkt per Post
  • Ausgaben auch als E-Magazin
  • Immer verfügbar – auf PC und Mobil
  • Online-Archiv seit 1996
Abonnement Print & Online
Testangebot
Direkt weiterlesen
„Wir sind auf einem guten Weg, aber der Dialog muss unbedingt fortgeführt werden“, erklärte der Präsident des ZZF, Norbert Holthenrich, am Ende des Fachsymposiums zur Kleinsäugerhaltung im Bäder-Park-Hotel in Künzell bei Fulda. Veranstalter des Symposiums waren neben dem ZZF auch die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT-AK8) und der Bundesverband der beamteten Tierärzte (BbT). Dem Satz von Holthenrich waren zwei Tage mit Vorträgen zu den verschiedensten Aspekten des Themas Kleinsäuger sowie viele Diskussionen zwischen Tierärzten, Zoofachhändlern, Großhändlern und Vertretern der Industrie vorausgegangen. Nicht immer waren sich die über 100 Teilnehmer dabei einig gewesen. So gab es nach dem Vortrag von Helen Louton, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung der LMU München, angeregte Diskussionen über die Grundsatzfrage, ob bestimmte Nager überhaupt für den Verkauf im Fachhandel geeignet seien. So mahnte Louton an, dass Meerschweinchen keine Tiere für Kinder wären und deshalb auch nicht an diese verkauft werden sollten. Auch Kaninchen seien sehr schwierig in der Haltung, wohingegen Ratten sich sehr gut für die Heimtierhaltung eignen würden. Einig war sich Louton mit den Vertretern des Zoofachhandels dagegen in der Frage nach den Haltungsbedingungen der Tiere: So erinnerte sie daran, dass die meisten Kleinsäuger äußerst soziale Tiere sind und deshalb nur in Gruppen gehalten werden sollten. Ein Handling, bei dem die Tiere bereits eine Woche nach der Geburt an die Hand des Menschen gewöhnt werden, trage zudem dazu bei, dass die Tiere zahmer und verträglicher würden. Hier erhielten Zoofachleute die Chance, sich als kompetente Tier-Fachkräfte zu profilieren. Keine Nager im Kinderzimmer Auch Ralf Sistermann, Chefredakteur der Zeitschrift „Rodentia“, betonte in seinem Vortrag, wie wichtig eine richtige Haltung von Kleinsäugern ist und mahnte: „Kleinsäuger sind keine Kuscheltiere und sollten ihren Platz nicht im Kinderzimmer bekommen.“ Er sprach sich für eine Haltung der Tiere zum Beispiel im Wohnzimmer aus. Diesem Umstand müsse dann jedoch auch das Gehege entsprechend angepasst werden: So müsse es die wesentlichen Elemente des naturnahen Lebensraums der Tiere nachahmen. Denn wenn die Tiere sich in ihrem Umfeld wohl fühlten, ließen sie sich von Kindern und Erwachsenen auch wunderbar beobachten. „Auf diese Weise erfahren sie eine ganz andere Wertigkeit“, so Sistermann. Gefordert wurde auch eine…
Zur Startseite
Mehr zum Thema
Lesen Sie auch