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Verwöhnen? Ja, aber ...

Heimtiere werden geliebt und verwöhnt. Das darf sein, meint Tierarzt Dr. Rolf Spangenberg, aber es muss in die richtigen Bahnen gelenkt werden.
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Wer im Zoofachgeschäft ein Heimtier erwirbt, will (hoffentlich) ganz genau wissen, wie man es artgerecht hält und pflegt, damit das Wunschtier lange und zufrieden lebt. Die Beratung durch den Zoofachhandel ermöglicht es auch dem Laien, entsprechend zu handeln. Doch etwas wird meist stark unterschätzt: Der begeisterte Tierfreund will seinen neuen Liebling nicht nur artgerecht halten, sondern das Tier soll auch verwöhnt werden. Verwöhnen? Meint man damit das, was viele Eltern mit ihren Kindern anstellen? Sie also möglichst süß und fett ernähren? Irgendwie schon, denn unter „verwöhnen“ versteht der Laie meistens, dass etwas an Nahrung gegeben wird, was nicht gerade gesund ist, jedoch besonders hoch geschätzt wird. Leckerli werden Sie in großer Zahl für alle Tierarten in Ihrem Geschäft vorrätig halten. Diese sollten aber drei Voraussetzungen erfüllen: 1. Die Leckerei muss dem betreffenden Tier schmecken. 2. Sie darf ihm nicht schaden! 3. Sie muss ihren Preis haben, denn Billiges ist für den engagierten Tierfreund kein Leckerbissen. Doch sollten Sie dem Käufer auch klarmachen, dass das „Verwöhnen“ weit über leckeres Futter hinausgehen kann. Mehr als nur leckeres Futter Hunde verwöhnt man, indem ihnen viel, viel Zeit geopfert wird, Katzen lieben es, wenn man mit ihnen spielt. Doch was ist mit Kaninchen, Meerschweinchen, Hamstern, Reptilien oder Fischen? Die fühlen sich verwöhnt, wenn man ihnen große und gut strukturierte Gehege, Terrarien oder Becken einrichtet. Das gibt ihnen weit mehr als Leckerbissen. Was halten Sie von folgendem Vorschlag? In Ihrem Geschäft wird ein „Verwöhngehege“ (Terrarium, Becken) mit den betreffenden Tieren eingerichtet und aufgestellt. Vielleicht mit dem deutlichen Hinweis: „So werden Hamster (oder was auch immer) artgerecht verwöhnt!“ Manch Tierfreund wird erstaunt sein, wie ein solches Biotop aussieht und wie man es einrichtet. Damit befriedigen Sie ein wirklich dringendes Bedürfnis der Käufer, und es nutzt deren Heimtieren. Außerdem bietet sich so die Gelegenheit, das Wissen über artgerechte Heimtierhaltung auszuspielen, ohne belehrend oder überheblich zu wirken. Noch eine Idee: Was wäre, wenn Sie sich bei der Einrichtung derartiger „Verwöhngehege“ mit den örtlichen Tierschutzvereinen abstimmen würden? So kämen Sie gemeinsam zu dem Ziel, bessere Bedingungen für die oftmals kritisierte Heimtierhaltung zu schaffen. Kürzlich führte ich ein wahrhaft haarsträubendes Gespräch mit einer „Tierfreundin“. Die Dame lebt offensichtlich in guten…
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