Ralf Majer-Abele
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Obwohl Online-Shops auch in der Heimtierbranche eine wachsende Rolle spielen, kauft ein Großteil der Tierbesitzer nach wie vor in erster Linie im stationären Handel ein. Dies geht jetzt aus der jüngsten Studie des Marktforschungsinstituts Konzept & Markt zum Online-Shopping von Heimtiernahrung hervor. 
Damit das auch künftig so bleibt, muss sich der Zoofachhandel auf der Fläche allerdings um einiges steigern. Dies zeigen etwa die Negativerlebnisse unseres pet-Redakteurs Philipp Gardemin beim Versuch, seine CO²-Flasche im Zoofachhandel auffüllen zu lassen. Wer sich seinen Bericht auf Seite 27 durchgelesen hat, bekommt erhebliche Zweifel an der so oft gerühmten Fachkompetenz des Zoofachhandels. Und selbst wenn es sich in diesem Fall um besonders krasse Aussetzer handeln sollte: Fakt ist, dass viele Zoofachhandelsunternehmen immer noch in erster Linie beim Personal sparen, was zu Lasten der Qualität geht. Und damit auch zu Lasten ihrer Glaubwürdigkeit.
Natürlich trifft das längst nicht auf den gesamten Zoofachhandel zu. Es gibt nach wie vor viele Unternehmen, die ihre Kunden und deren Bedürfnisse nicht nur gut kennen, sondern ihnen auch jederzeit beratend zur Seite stehen. Und ebenso bietet ein nicht kleiner Teil des Fachhandels in seinen Geschäften nicht nur 08/15, sondern auch Außergewöhnliches, womit er sich vom Konkurrenten um die Ecke deutlich abhebt.
Trotzdem unterscheiden sich viele Fachgeschäfte so gut wie überhaupt nicht von ihren Wettbewerbern. Nicht beim Sortiment, nicht bei der Warenpräsentation und schon gar nicht bei der Kommunikation mit den Kunden. Wenn sich daran nichts ändern wird, dürfte es eine Frage der Zeit sein, wann das Geschäftesterben auch die großen Fachhandelsgruppen trifft. Erste Schließungen von Filialen gab es im letzten Jahr schon zu vermelden. Möglichkeiten, sich individuell und kundengerecht zu präsentieren, gibt es viele.
Noch nie konnte der Zoofachhandel unter einer so großen Auswahl an verschiedenen Marken wählen. Viele davon sind erst seit kurzem am Markt - vor ­allem in den Bereichen Hund und Katze. Einige bieten im Vergleich zum herkömmlichen Produktangebot echte Innovationen. Warum greift der Fachhandel so wenig darauf zurück? Warum sind viele Innovationen nur online erhältlich? Fragen, die sich lohnen würden, künftig noch stärker in den Fokus zu stellen. Rabatte haben wir schon genug. Was wir brauchen, sind mehr Innovationen auf der Fläche.
Ralf Majer-Abele 
Kontakt: 0 72 43/575-233, r.majer-abele@daehne.de 
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