Karlie Group, Haren
Am Standort Haaren droht ein ­drastischer Personalabbau.
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Karlie Group

Unter Druck

Die wirtschaftlich unter Druck geratene Karlie Group plant am Standort Haaren umfassende Strukturmaßnahmen.
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Mitte Januar berichteten gleich mehrere nordrhein-westfälische Zeitungen, dass Teile der Logistiksparte vom deutschen Standort Haaren nach Belgien zur Firma Flamingo verlegt werden sollen. Diese gehört seit 2013 ebenfalls zur Firmengruppe und betreibt in Geel ein großes Logistikzentrum. 
Die Folge einer solchen Verlegung wäre ein Arbeitsplatzabbau am Standort Haaren, der nach Angaben der Gewerkschaft Verdi bis zu 110 Mitarbeiter, die Hälfte der Belegschaft, betreffen könnte. Gegenüber pet gab eine Unternehmenssprecherin der Karlie Group an, den geplanten Umstrukturierungsprozess zum jetzigen Zeitpunkt nicht kommentieren zu wollen.
Mit umfassenden Strukturmaßnahmen reagiert die zum Finanzinvestor Perusa gehörige Unternehmensgruppe auf wirtschaftliche Probleme. Schon für das erste Halbjahr 2014 hat die Karlie Group einen Umsatzrückgang von 11 Prozent auf 49 Mio. € verkündet. Die Nettofinanzverschuldung stieg zum Ende des ersten Halbjahres um rund 3 Mio. € auf ca. 23 Mio. €. Zudem fielen im ersten Halbjahr Verluste auf Ebit-Basis von rund 2,6 Mio. € an. Indem Perusa von der Karlie Group Anleihen im Wert von 3 Mio. € kaufte, hat der Fonds das unter Druck geratene Heimtierzubehörunternehmen schon im Juni 2013 gestützt. 

Ständiger Personalwechsel

Der Kurs der Mittelstandsanleihe ist allerdings immer schneller gestürzt, wofür neben den miesen Umsatzzahlen auch der häufige Personalwechsel an der Spitze der Karlie Group verantwortlich sein dürfte. So wurde die langjährige Geschäftsführerin Dr. Angelika Westerwelle im Juli 2014 von Dr. Michael Perlitz abgelöst. Dieser nahm nach nur wenigen Monaten im Chefsessel zum Jahresende seinen Hut und wurde durch Dr. Andreas Spiegel ersetzt, der bereits von 2009 bis 2011 als Berater für das Unternehmen tätig gewesen ist. Im Bereich Finanzen und Controlling wurde Dominik Müser eingestellt, der zuletzt bei dem Chemikalienhersteller Hansa Group und davor beim börsennotierten Kunststoffspezialisten Balda tätig war.
Die Aufgaben, die das neue Führungsduo anpacken muss, sind nicht einfach. Die Karlie Group räumte zum Jahresende ein, dass im Geschäftsjahr 2014 ein deutlicher Verlust entstanden sei. Mit Maßnahmen zur Steigerung der vertrieblichen und logistischen Leistungsfähigkeit sowie weiteren Kostensenkungen sollen die Verluste im Geschäftsjahr 2015 schrittweise abgebaut…
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