Ralf Majer-Abele
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Editorial

Wie viel Tier braucht der Zoofachhandel?

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Sind Lebendtiere ein USP oder eine Kostenfalle? Diese Frage, die auf dem diesjährigen Heimtier-Kongress eine wichtige Rolle spielen wird, stellen sich immer mehr Zoofachhändler. Kein Wunder: Selbst bei einem System wie Zoo & Co., das sich über das Lebendtier vom Wettbewerb unterscheiden will, entfällt im Durchschnitt auf Zierfische, Nager und andere Tiere ein Umsatzanteil von weniger als 10 Prozent. Das waren vor zehn Jahren noch deutlich mehr, wie jetzt auch bei der Jubiläumsfeier der Sagaflor zu erfahren war. 
Der Rückgang betrifft alle Tierarten, ganz besonders Teichfische und Reptilien. Das hat viel damit zu tun, dass sich diese Warengruppen im Zoofachhandel derzeit besonders schwer tun. Aber auch der Umsatz mit Nagetieren ist bei der Sagaflor, und wohl auch bei anderen Fachhandelsgruppen, in den vergangenen Jahren deutlich gesunken.
Soll man deshalb Lebendtiere im Geschäft reduzieren oder gar ganz aus dem Sortiment nehmen? Die Referenten bei der Sagaflor-Feier waren sich darin einig, dass eine pauschale Antwort nicht möglich ist, weil die Verhältnisse an jedem Standort unterschiedlich beurteilt werden müssen, also die Wettbewerbssituation, die Kompetenz der Mitarbeiter und die Präsentation am POS. Untersuchungen ergeben, dass in Standorten mit Lebendtieren die Umsätze höher liegen als in Geschäften ohne Lebendtierangebot. Das hat unter anderem mit der höheren Verweildauer der Kunden im Geschäft zu tun, mit der größeren Kauflust und auch damit, dass Standorte mit Lebendtieren zumeist generell über ein größeres Sortiment verfügen als Geschäfte ohne Tiere.
Doch wie sieht die Wirklichkeit aus? Immer mehr Zoofachhändler sehen in Lebendtieren vor allem eine Last, die mit hohen Kosten verbunden ist. Die Neueröffnungen der letzten Jahre bestätigen das. Sie zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass die Verkaufsflächen immer kleiner werden. Großflächenmärkte werden immer seltener eröffnet. Und auch im Sortiment finden sich Lebendtiere immer weniger, dafür den 81. Hunde-Snack, das 57. Premium-Futter für Hunde und die 46. Katzennahrungsschale. Der Online-Handel kann sich freuen: Wenn der stationäre Handel nicht umdenkt und wieder mehr Gründe bietet, sein Geschäft zu besuchen, wird es mit ihm weiter bergab gehen.
Ihr
Ralf Majer-Abele
Kontakt: Telefon 0 72 43/575-230 r.majer-abe…
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