Foto: Hans, Pixabay
Foto: Hans, Pixabay
pet plus

Wildvogelfutter

Wenig los am Meisenknödel

Eigentlich werden die Futterstellen in der kalten Jahreszeit schnell leergepickt, doch diesen Winter benötigen Vogelfreunde deutlich weniger Futter. Grund dafür ist die sinkende Wintervogelpopulation. pet sprach darüber mit Zoofachhändlern.
pet immer dabei – Lesen Sie, wo, wann und wie Sie wollen.
  • Print-Ausgabe direkt per Post
  • Ausgaben auch als E-Magazin
  • Immer verfügbar – auf PC und Mobil
  • Online-Archiv seit 1996
Abonnement Print & Online
Testangebot
Direkt weiterlesen
Auffallend wenige Vögel lassen sich in diesem Winter an Futterstellen blicken. Dass diese Beobachtung flächendeckend zutrifft, bestätigte nun auch Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmach-Aktion, die "Stunde der Wintervögel". Insgesamt wurden 15 Prozent weniger Wintervögel beobachtet als noch letztes Jahr. 
Doch wo liegt die Ursache für die rückläufige Populationszahl? Unterschiedliche Vermutungen kursieren derzeit umher. Beispielsweise sehen viele Vogelfreunde in der Landwirtschaft die Hauptursache. Zu viel Gülle auf den Äckern, zu viel Nitrat in der Erde sowie im Grundwasser und zu viele Pestizide. All dies führe zu weniger Schädlingen wie Würmer, Käfer oder Raupen. Dass die Vögel dadurch weniger zum Fressen finden, könnte eine logische Schlussfolgerung sein. Auch Fressnapf -Franchisenehmer Rudolf Böhm sieht die hochindustrialisierte, intensive Landwirtschaft als Problem für Wintervögel. 

Mögliche Ursachen

Andere meinen wiederum eine steigende Anzahl von Greifvögeln, Rabenvögeln und Katzen zu beobachten und folgern daraus die sinkende Wintervogelpopulation. Diese These kann laut NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann allerdings nicht stimmen. "Keiner dieser potenziellen Fressfeinde hat im Vergleich zu den Vorjahren zugenommen. Außerdem muss der Grund einer sein, der speziell in diesem Jahr eine Rolle gespielt hat. Das Auftreten potenzieller Fressfeinde führt also keineswegs zum sofortigen Verschwinden von Vogelarten", so der NABU-Vogelexperte in einer Pressemitteilung des Naturschutzbundes.
Der Karlsruher Zoofachhändler Dieter Rühle, Geschäftsführer von Nelly's Futterkiste, kann sich auch den zunehmenden Auto- und Flugzeugverkehr sowie Umwelt- und Witterungsbedingungen als mögliche Ursachen für die sinkenden Zahlen vorstellen. "Wärmere Winter lassen weniger Vögel den Flug in den Süden antreten - umso mehr werden diese Vögel dann unvorbereitet von einem sehr schnellen und kalten Wintereinbruch negativ überrascht. Zusätzlich gehen die Plätze für sichere Vogelnester zurück so dass der Nachwuchs abnimmt", erklärt Rühle. 

Ganzjahresfütterung

Falsche Nahrung sieht Dieter Rühle ebenfalls als Problem für die Vögel an: "Wenn sich die Vögel aus menschlichen Lebens­mittelabfällen ernähren, kann das zu Krankheiten und Vogelsterben führen." Mit artgerechtem Futter…
Zur Startseite
Mehr zum Thema
Lesen Sie auch