Die Verleihung des Preises für das pet und PET worldwide Produkt des Jahres 2024/2025 erfolgte am Firmensitz an Schönebach: die Geschäftsführer Anton Welzhofer (r.) und Steven Sagrodnik mit pet-Redakteurin Sarah Daubert.
Die Verleihung des Preises für das pet und PET worldwide Produkt des Jahres 2024/2025 erfolgte am Firmensitz an Schönebach: die Geschäftsführer Anton Welzhofer (r.) und Steven Sagrodnik mit pet-Redakteurin Sarah Daubert.

Welzhofer

Auf Augenhöhe mit dem Fachhandel

Wenn Hersteller, Handel und Kunden überzeugt sind, dann läuft es rund: Das „Insekten Menü“ von Welzhofer wurde zum pet Produkt des Jahres 2024/2025 gewählt. pet besuchte das traditionsreiche Unternehmen.

„Wir haben noch nie ein Produkt eingereicht und gleich gewonnen – das machen wir jetzt öfter“, freut sich Steven Sagrodnik, Geschäftsführer von Welzhofer über die Auszeichnung. Und er bestätigt: Das „Insekten Menü“ trägt eine ganz besondere Geschmacksnote. Vor zwei Jahren wurde beim Wildvogelfutter-Spezialisten überlegt, aus dem Kundenfeedback heraus ein Produkt zu entwickeln. Das Ergebnis entstand recht spontan und war als Limited Edition geplant. Doch: „Das ‚Insekten Menü‘ ist total eingeschlagen. Mittlerweile führen wir vier Packungsgrößen fest im Sortiment.“

Persönliche Note

Das „Insekten Menü“ ist eins von rund 300 Produkten und steht beispielhaft dafür, dass sich die Strategie des Unternehmens auszahlt: „Bei erfolgreichen Produkten müssen Hersteller, Fachhändler und Kunden zufrieden sein – wenn es einer aus der Reihe nicht ist, dann läuft das ganze System nicht“, erklärt Anton Welzhofer, Inhaber und Geschäftsführer.

Sowohl zu den Lieferanten, denen Welzhofer bereits seit Jahrzehnten treu ist, werden genauso persönliche Beziehungen gepflegt wie zum Fachhandel. „Wir haben viele Chancen abgelehnt und fühlen uns dem Fachhandel verbunden. Denn er ist es, der sich mit uns und unseren Produkten gedreht hat, aus dem Saisongeschäft ein Ganzjahresangebot hat wachsen lassen“, zeigt sich Welzhofer dankbar für das deutliche Signal – eine Premiumisierung wie diese zu schaffen, das ginge nur mit starken Partnern und zeige gleichzeitig auch, was möglich ist.

Welzhofer
Ungefähr 300 Artikel, inklusive dem Portfolio der Marken „Donath“ und „Fellows“, sind im Hochregallager verfügbar. Da Welzhofer unabhängig arbeitet, wird direkt geliefert was verfügbar ist.  (Quelle: Dähne Verlag, Daubert )

Qualität mit Tradition

„Bei Welzhofer ist alles made in Bayerisch-Schwaben. Wildtieren eine Heimat zu geben und dafür zu sorgen, die Artenvielfalt zu erhalten, ist eine Mission, die meine Familie bereits seit Generation vorlebt“, erklärt Welzhofer. „Unseren Mühlenbetrieb gibt es seit 1429. Jede Generation hat der jüngeren Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Natur vorgelebt.“

Der Müllerfamilie entsprungen, wird seit 1970 Vogelfutter mit Rezepturen von dem vorigen Betriebsinhaber Manfred Mayr hergestellt und weiterentwickelt. Mit bewährter Infrastruktur und dem nahen, schneereicheren Allgäu  wird seit 2021 wieder am Standort Schönebach produziert – nach einem großen Umbau 2020, bei dem die Produktion modern gestaltet und Prozesse verkürzt wurden. Schonende Mischanlagen, die Abrieb und Staub vermeiden, gehören zu den Kernstücken. Und dennoch ist und bleibt viel Handarbeit im Spiel – doch die rund 30 Mitarbeitenden, die den familiären Gedanken leben und über Generationen vertreten sind, sind eine besonderes wertvolle Zutat im Produktionsprozess.

Gute Beziehungen zu regionalen Landwirten werden gepflegt, und die Technik im Haus macht das Arbeiten heute so möglich, wie es ist. „Früher bezogen wir viele Zutaten aus Bulgarien, heute im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie keine mehr. Weizen oder Sonnenblumenkerne kommen beispielsweise aus der Region, Haferflocken aus der Nähe von Ulm – nur die Erdnüsse stammen aus Argentinien“, erläutert der Inhaber. Alle Zutaten durchlaufen eine Qualitätskontrolle durch einen Müller, der auf Lebensmittelqualitätsniveau prüft – während das Sonnenblumen- und Hanföl, das unter anderem für die Meisenknödel genutzt wird, selbst hergestellt ist.  

„Fett erhalten wir frisch vom Schlachtbetrieb und verarbeiten es innerhalb eines Tages zum fertigen Produkt – frischer geht es nicht. Damit sind wir einzigartig in der Branche“, erläutert Welzhofer stolz. Die Reklamationsrate durch Schädlinge liege bei unter einem Prozent – ein Qualitätsanspruch, der nicht von ungefähr kommt: in seiner Karriere im Agrarhandel gelang es ihm, Weizen durch richtige Lagerung bis zu 13 Jahren haltbar zu machen, ohne Einbußen. Welzhofers gesammeltes Wissen spiegelt sich in dem Premiumniveau der Wildtier-Produkte wider – bei der Lagerung und Verarbeitung setzt er Meilensteine.

Das Thema Nachhaltigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch die Unternehmensbereiche: Angefangen bei den Rohstoffen, über netzfreie bzw. Netze aus Biokunststoff mit Kartoffelstärke und umweltfreundlichen Verpackungen, bis hin zu erneuerbaren Energien für Strom und Wärme. „Es ist alles im Sinne der Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit gestaltet. Als Müllerfamilie haben wir vom Wasser gelebt, die Sorgfalt im Umgang mit den Ressourcen steckt in unseren Genen. Im Reinen mit der Natur zu leben und produzieren – ohne Kompromisse.“

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1429 wurde der Mühlenbetrieb erstmals dokumentiert, heute zeigt er sich als moderner Produktionsstandort mit Tradition.  (Quelle: Dähne Verlag, Daubert )

Wegweisend für Zukunft

Welzhofer geht als etablierter Name für Wildvogelfutter noch einen Schritt weiter und präsentiert eine Start-up-Marke für Hundefutter: „Mit ‚Fellows‘ sind wir bereit für die Märkte von morgen, in denen wir ein Hundefutter auf der Basis von Insektenproteinen sehen – ohne erhobenen Zeigefinger, sondern durch Begeisterung. Und mit einer Marke, die mit einzigartiger Qualität überzeugt. Wir sind uns sicher, die Kunden sind bereit dafür. Nicht umsonst hat Fellows 2025 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis gewonnen“, zeigt sich Sagrodnik überzeugt.

So schließt sich der Kreis: „Insektenfett und -proteine einzusetzen hat in der Vogelernährung eine sehr hohe Akzeptanz – während im Hundefutterbereich noch dafür gekämpft werden muss.“ Doch auch hier gilt es gemeinsam mehr zu erreichen und in einer vertrauensvollen, partnerschaftlichen Zusammenarbeit frische DNA im Fachhandel zu sähen. Diesen Weg ist Welzhofer schon einmal erfolgreich gegangen.

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