Foto: jill111, Pixabay
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Tierarzt Dr. Rolf Spangenberg

Kleine Hunde mit Fehlern

Klein bleibende Hunderassen sind beliebter denn je, ins­besondere angesichts immer kleiner werdender Gärten und nur begrenztem Wohnraum. Doch es gibt auch Schattenseiten, über die Tierarzt Dr. Rolf Spangenberg informiert.
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Die so genannten Kleinhunde sprechen Tierfreunde auf ganz verschiedenen Ebenen an. Zunächst einmal sind sie in der Haltung preiswerter, sie benötigen kaum Platz in der Wohnung und brauchen naturgemäß weniger Futter. Dann entspricht ihr Aussehen haargenau dem "Kindchenschema": großer Kopf mit dicken Knopfaugen, kleines Näschen und putzige Gliedmaßen. Auch ihr Gefahrenpotenzial ist gering: Man kann sie wohl eher tottreten, als von ihnen verletzt zu werden.
Dem Fachhandel kommt die oftmals undankbare Aufgabe zu, die Besitzer der Kleinhunde vernünftig zu beraten. Einerseits, wenn der Hund bereits angeschafft wurde, doch vor allem dann, wenn man den Erwerb erst plant. Kleinhund ist nämlich nicht gleich Kleinhund.

Die Gesundheit im Blick

Menschliche Babys haben einen runden Kopf und ganz große Augen. Das zeichnet auch Hundewelpen jeglicher Rasse aus. Doch im Laufe der Entwicklung formt sich der charakteristische Menschenkopf und die Welpen entwickeln sich rassetypisch. Ein Erwachsener mit Babykopf hat einen krankhaften Wasserkopf, der behandelt werden muss. Geschickten Züchtern ist es gelungen, einigen Hunderassen einen Kopf anzuzüchten, der an das Kindchenschema erinnert, sich aber noch harmonisch in den Gesamteindruck fügt. Allerdings kann es auch in ein krankhaftes bzw. qualvolles Bild umschlagen.
Es beginnt mit der durch die großen Köpfe erschwerten Geburt, die häufig ein Kaiserschnitt sein muss. Schon manchem Tierarzt wurde bei der Geburtshilfe gesagt: "Sie müssen nun einen Tausend-Euro-Schein ans Tageslicht bringen!" Dann haben die Winzlinge auch ausgewachsen zwar einen kugelrunden Welpenkopf, der aber nicht normal ist. In einem ärztlichen Bericht wurde beschrieben, dass ein apfelköpfiger Chihuahua an Schädelbruch starb, nachdem ihn ein Ball am Kopf getroffen hatte. Die papierdünne Schädeldecke war geborsten.
Doch auch das, was sich an einem Kopf befindet, kann krankhaft sein. Die großen Quell­augen sind hochempfindlich! Nur zu leicht entzünden sie sich und können bei leichteren Unfällen sogar aus der Augenhöhle gedrückt werden. Und das Näschen? Klein ist gut, winzig noch zu vertreten. Doch wenn die Nase nur noch ein dunkler Fleck im Hundegesicht ist, sollte man bremsen. Manchmal werden die liebenswerten Geschöpfe dann röcheln. Wenn sie gar…
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