Royal Canin
Royal Canin mit Sitz im französischen Aimargues arbeitet weltweit eng mit Haustierexperten wie Tierärzten, Züchtern und dem Fachhandel zusammen.

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„Den Shopper in den Fokus nehmen”

Wie hat die Pandemie die Heimtierbranche verändert? Wie geht’s weiter? pet sprach mit Christian Pfeil, Director Pet Specialty Retail bei Royal Canin für die D-A-CH-Region. 

Während der Pandemie ist der Onlinehandel auch in der Heimtierbranche stärker gewachsen als der stationäre Handel. Rechnen Sie damit, dass dieser Trend über die Corona-Zeiten hinaus anhalten wird?

Es stimmt: Die Corona-Pandemie war ein großer E-Commerce-Treiber, auch in der Heimtierbranche. Mit Sicherheit werden einige Shopper entdeckt haben, dass Onlineshopping nicht nur eine gewisse Sicherheit für die eigene Gesundheit bietet, sondern auch Convenience: Es macht einen großen Unterschied, ob ich den 15-kg-Futtersack selbst nach Hause trage oder bequem an die Haustür geliefert bekomme. Ich glaube aber auch, dass das Eine nicht ohne das Andere geht. Der Fachhandel wird insgesamt weiter erfolgreich wachsen. Wir haben gesehen, dass der stationäre Fachhandel im letzten Jahr sogar überproportional zum Lebensmitteleinzelhandel gewachsen ist. Es gibt viele Shopper, die gerne in den stationären Fachhandel gehen, um sich persönlich beraten und inspirieren zu lassen. Deshalb wird es in Zukunft umso wichtiger sein, ein Omnichannel-Angebot zu bieten, in dem die Offline- und Online-Angebote gut ineinandergreifen. 

Durch unser Haustier-Ökosystem und Experten-netzwerk schaffen wir gezielten Shopper Traffic für den Fachhandel.
Christian Pfeil, Director Pet Specialty Retail

Welche Folgen hat das Ihrer Meinung nach für den stationären Zoofachhandel? Rechnen Sie damit, dass die Konzentration im Fachhandel in den nächsten Jahren zunehmen wird?

Die Digitalisierung wird im Heimtiermarkt definitiv weiter an Bedeutung gewinnen wie auch in jeder anderen Branche. Eine Absage an den stationären Fachhandel bedeutet das meiner Meinung aber in keinem Fall. Es wird jedoch in Zukunft immer wichtiger werden, sich durch Mehrwerte vom Onlinefachhandel zu differenzieren, zum Beispiel durch herausragende Beratung, einzigartige Shopping-Erlebnisse, ein differenziertes Angebot und zusätzliche Services.

Auf dem digitalen Heimtier-Kongress haben Sie in Ihrem Vortrag dafür plädiert, mit Category Management neue Wachstumschancen zu ergreifen. Was empfehlen Sie Ihren Zoofachhandelskunden konkret?

Erstens: Gerade in einem Marktumfeld, das sich durch die Digitalisierung immer schneller verändert, ist es wichtig, den Shopper in den Fokus zu nehmen. Kunden entscheiden zunehmend selbst, wann sie kaufen, wie sie shoppen – und was sie kaufen, denn durch zahlreiche digitale Angebote kommen Shopper heute auch oftmals vorinformiert in den Fachhandel. Es ist daher unabdingbar zu verstehen, welche Shopper-Typen ich bediene und welche unterschiedlichen Bedürfnisse diese Shopper haben. 

Zweitens: Um unterschiedliche Shopper-Bedürfnisse zu berücksichtigen, braucht es die richtige Sortimentsbreite und -tiefe. Das ermöglicht es, Shoppern genau das zu bieten, was sie wollen.  

Und drittens: Eine übersichtliche Navigation durch das Sortiment, damit Shopper sich gut und intuitiv orientieren können. Zahlreiche Studien zeigen, dass Shopper ihren Einkauf abbrechen, wenn sie ein gewünschtes Produkt nach 30 Sekunden nicht finden. Umgekehrt ist es auch so, dass Shopper, die sich wohl und gut beraten fühlen, einen durchschnittlich höheren Warenkorb erzielen  

Diese drei Aspekte lassen sich mit Category Management gezielt angehen, um Wachstumschancen zu ergreifen. 

Royal-Canin-Manager  Christian Pfeil.
Royal-Canin-Manager  Christian Pfeil.

Royal Canin ist seit jeher eine Premiummarke, die eng mit Haustierexperten wie Tierärzten, Züchtern und dem Fachhandel zusammenarbeitet. Dadurch schaffen wir ein ganzheitliches Haustier-Ökosystem, von dem schlussendlich all unsere Stakeholder profitieren. Mit unserem Wissen aus mehr als 50 Jahren Forschung und Erfahrung sowie unseren Produktinnovationen kann der Fachhandel sich am Markt differenzieren. Durch unser Haustier-Ökosystem und Expertennetzwerk schaffen wir außerdem gezielten Shopper Traffic für den Fachhandel.  

Die Klimadebatte und die wankenden Lieferketten haben in unserer Heimtierbranche einer schon vor Corona begonnenen Diskussion neuen Schub gegeben, ob eine allmähliche Abkehr von herkömmlichen tierischen Proteinen bei der Heimtiernahrung nicht sinnvoll wäre. Gibt es Pläne bei Royal Canin, sich stärker mit Produkten auf der Basis von Insektenproteinen und/oder pflanzlichen Proteinen zu beschäftigen?

Wir sind uns der Verantwortung bewusst, nachhaltiges Katzen- und Hundefutter anzubieten und die Auswirkungen auf die Umwelt zu begrenzen. Deshalb wollen wir die Menge an neuartigen Proteinen, die wir beziehen, erhöhen und unseren Beitrag zu Nachhaltigkeit leisten, in dem wir unseren ökologischen und sozialen Fußabdruck verringern.  

Vor diesem Hintergrund setzen wir auf einen nährstoffbasierten Ansatz bei unseren Nahrungen. Damit können wir nicht nur zur Gesundheit von Katzen und Hunden beitragen, in dem wir maßgeschneiderte Nahrungen anbieten. Wir können für die Rezepturen unserer Nahrungen auch alternative Rohstoffquellen in größerem Umfang verwenden. So ersetzen wir schon heute dort, wo es uns möglich ist, gefährdete Rohstoffe aus dem Meer durch sichere, nährstoffreiche alternative Quellen, wie zum Beispiel Algen: Sie haben ein ähnliches Nährstoffprofil, ihre Verwendung hat aber eine geringere Umweltbelastung zur Folge. Außerdem verwenden wir in vielen Nahrungen pflanzliche Proteine wie Getreide oder Soja, da pflanzliche Proteine oftmals besser verdaulich sind als tierische Proteine. Ein weiteres Beispiel für die Verwendung alternativer Proteinquellen ist auch hydrolysiertes Federmehl, welches sich als vorteilhaft in unseren Nahrungen für Allergiker erweist. Und natürlich forschen wir auf Basis unseres nährstoffbasierten Ansatzes auch an weiteren alternativen Rohstoffquellen.

Gerade in einem Marktumfeld, das sich durch die Digitalisierung immer schneller verändert, ist es wichtig, den Shopper in den Fokus zu nehmen.
Christian Pfeil, Director Pet Specialty Retail

Apropos Lieferketten: Wie stark leidet Royal Canin unter der derzeitigen Rohstoffknappheit?

Da wir großen Wert darauf legen, die Zutaten für unsere Produkte so weit wie möglich lokal oder regional zu beziehen, haben sich unsere Lieferketten auch in den Hochphasen der Krise als stabil erwiesen. Auch aktuell sind wir von der Rohstoffknappheit nicht betroffen.  

Wie stellen Sie sich auf die Störungen in den Lieferketten ein?

Unser nährstoffbasierter Ansatz erlaubt es uns, überall auf der Welt das gleiche Nährstoffprofil bei unseren Produkten bieten, wobei die Zutaten so weit wie möglich lokal oder regional bezogen werden. Indem wir die Lieferketten möglichst kurz halten, stellen wir eine konstante Versorgung von Katzen und Hunden sicher.

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