Ralf Majer-Abele
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Warum wir eine grüne Heimtierbranche brauchen

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Wie nachhaltig ist die Heimtierbranche? Diese Frage wurde im Oktober auch auf dem Heimtier-Kongress in Hamburg ausgiebig diskutiert. Eine eindeutige Antwort fällt schwer. Die Heimtierbranche bewegt sich in verschiedenen Geschwindigkeiten. Vorreiter wie Josera, Mera, Interquell, Purina, Dr. Clauder und im Fachhandel Das Futterhaus – um nur einige Firmen zu nennen – räumen diesem Thema längst den ihm angemessenen Stellenwert ein. In den zurückliegenden Jahren haben sie schon einige begrüßenswerte Schritte zu einer grünen Transformation unternommen. Andere Firmen setzen auf ein „Weiter so“ – ungeachtet des sich ständig verschärfenden Klimawandels und ohne die in Deutschland anhaltende Knappheit an Fleisch­ressourcen zu berücksichtigen.

In Hamburg wurde es deutlich: Wer jetzt nicht in Nachhaltigkeit investiert, könnte bereits in naher Zukunft das Nachsehen haben. Die Politik, allen voran die EU-Kommission, drängt zur Eile und auf effektive Maßnahmen zur Bekämpfung des immer bedrohlicher werdenden Klimawandels. Der Green­ologe Klaus Wagner wies auf dem Heimtier-Kongress etwa auf die Green Claims Directive – eine Richtlinie über die Nachweisbarkeit und Kommunikation umweltbezogener Produktangaben. Im Frühjahr hat die EU-Kommission dazu einen Entwurf vorgestellt, mit dem (Produkt-)Werbung, die umweltbezogene Aussagen enthält, künftig stärker reguliert werden soll. Damit soll Gree­­n­washing der Kampf angesagt werden. 

Wer jetzt nicht in Nachhaltigkeit investiert, könnte bereits in naher Zukunft das Nachsehen haben,
Ralf Majer-Abele, Chefredakteur pet

Bis es zu einer europaweiten Einigung gekommen sind, wird wohl noch etwas dauern. Früher oder später aber wird es ein Regelwerk geben, das Werbeaussagen mit Bezug zur Umwelt stärker unter die Lupe nimmt. Unter anderem auch wohlklingende Werbebotschaften von Heimtiernahrungsanbietern wie „Rezepte mit den besten Zutaten“, „Wir setzen auf natürliche Zutaten“, „CO2-neutral“, Frisch, gesund und ausgewogen“. Firmen, die nicht in der Lage ist, den Wahrheits­gehalt ihrer Slogans nachzuweisen, werden dann ein ernsthaftes Problem bekommen. Nicht nur gegen­über Behörden, sondern auch gegenüber den Verbrauchern, die Fälle von Greenwashing künftig wohl noch unnachgiebiger in sozialen Netzwerken anprangern dürften. Eine Geschäftspolitik des „Weiter so“ wird da nicht weiterhelfen. Eine beherzte grüne Transformation des eigenen Unternehmens dagegen schon.

Ihr

Ralf Majer-Abele

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