Kleine Futtergesten ganz groß: Sowohl für Hunde als auch für Katzen steigen Angebot und Nachfrage im Snack-Segment. Die Gründe dafür sind genau so vielfältig wie zukunftsweisend.
Herr van der Linde, welche Rolle sprechen Sie im Gesamtmarkt den Snacks für Hunde und Katzen zu?
Snacks nehmen hier mittlerweile eine wesentliche Rolle ein, wie auch aktuelle Zahlen bestätigen. Allein im Bereich Hund lag ihr Anteil 2024 bei rund 43 Prozent des gesamten Fertignahrungsumsatzes in Deutschland. Während Kategorien wie Trocken- oder Feuchtfutter leicht rückläufig waren, konnte der Snackbereich sogar noch ein leichtes Wachstum verzeichnen. Bei Katzen haben Snacks und Katzenmilch zwar eine geringere Bedeutung, machen mit etwa 16 Prozent des Fertignahrungsbedarfs aber ebenfalls einen relevanten Teil aus. Hier zeigt sich: Snacks sind weit mehr als nur kleine Belohnungen – sie haben sich als fester Bestandteil der Fütterung etabliert.
Snacks – so viel mehr als nur Leckerlis …
Die Kategorisierung von Snacks entwickelt sich derzeit sehr dynamisch. Besonders Produkte mit Zusatznutzen gewinnen an Bedeutung – etwa funktionale Snacks, die zum Beispiel den Stoffwechsel unterstützen oder spezielle Superfoods enthalten, die jeweils klare Mehrwerte bieten. Dennoch bleibt der größte Anteil nach wie vor im Bereich Belohnung und Training. Es ist aber klar erkennbar, dass der Markt für Snacks zunehmend differenzierter und vielseitiger wird.


Ist bei Snacks die Zusammensetzung (Qualität, Rezeptur, Zutaten etc.) genauso entscheidend wie beim Futter?
Unbedingt. Qualität und Rezeptur spielen auch bei Snacks eine entscheidende Rolle – gerade vor dem Hintergrund eines steigenden Preis- und Gesundheitsbewusstseins der Tierhalterinnen und -halter. Viele Kunden orientieren sich an der Philosophie einer Marke und erwarten, dass die hohen Standards, die beim Hauptfutter gelten, auch bei Snacks konsequent eingehalten werden. Dazu gehören beispielsweise ein hoher Fleischanteil, das Angebot von Rezepturen ohne Getreide oder die Verwendung besonderer Zutaten wie Superfoods.
Wie hat sich der Snack-Markt in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt? Warum sind Snacks aktuell ein Wachstumstreiber?
Durch die zunehmende Humanisierung gilt es heute als selbstverständlich, Hunden und Katzen nicht „einfach nur Futter“, sondern auch kleine Extras oder besondere Verwöhnmomente zu bieten. Speziell während der Pandemie, in der Heimtiere als Familienmitglieder noch stärker in den Mittelpunkt rückten, hat sich dieser Trend weiter verstärkt. Snacks stehen daher längst nicht mehr nur für Belohnung, sondern auch für Genuss und Mehrwerte – und genau das macht sie aktuell zu einem wichtigen Wachstumstreiber im Heimtiermarkt.
Welchen Stellenwert haben Snacks bei der Heimtierindustrie und welchen beim Handel?
Der Snackmarkt ist nicht nur groß, er ist auch hochrelevant. Für die Industrie bedeutet das, dass Snacks längst zu einer strategischen Säule geworden sind. Für den Handel wiederum ist es wichtig, mit Snacks attraktive Umsatz- und Ertragspotenziale zu nutzen. Zudem erwarten viele Konsumenten, dass eine Marke alle Segmente der Fütterung abdeckt. Wer als Hersteller „Full-Liner“ ist und neben Trocken- und Nassfutter auch Snacks anbietet, positioniert sich deutlich stärker.

Wohin geht der Trend?
Ganz klar in Richtung funktionale Snacks, die dem Tier nicht nur hervorragend schmecken, sondern auch mit Mehrwerten punkten können. Gleichzeitig bleibt der Anspruch an Natürlichkeit, Qualität und hochwertige Zutaten unverändert hoch.













