Der Boulevard der Anuga Taste Innovation Show.
Der Boulevard der Anuga Taste Innovation Show.

Anuga

Proteine, Pflanzen, Perspektiven

Fünf Tage, elf Hallen, unzählige Kostproben – die Anuga in Köln war ein Buffet der Zukunft. Maren Odenthal hat sich für pet umgesehen, was die Heimtierbranche von der Anuga lernen könnte.

Die Weltleitmesse Anuga hat alle Rekorde gebrochen: 145.000 Besucher aus über 190 Ländern. Und mittendrin ich, auf der Suche nach Trends, die nicht nur Menschen, sondern auch Fellnasen glücklich machen. Ich bin Grafik- und Verpackungsdesignerin für Marken rund ums Tier und wollte wissen: Welche Entwicklungen aus der Food-Welt könnten auch für die Heimtierbranche relevant werden – und wo sind wir vielleicht sogar schon weiter? Und wie werden die Krabbeltierchen wohl verpackt, so dass es für uns schmackhaft wirkt?

Mein persönlicher Auftakt war die Präsentation Global Consumer Trends 2026 von Innova Market Insights. Mein erster Gedanke: Wow – wir waren noch nie so hip! Alles, was unseren Lifestyle mit Fellnasen & Co. ausmacht, liegt nach wie vor voll im Trend: Relaxed Sociability – wer trifft sich nicht lieber mit Freunden im Park zum Gassi, als abends schick auszugehen? Time for Me oder auch Simplified Life – haben wir täglich zu Hause auf dem Sofa mit entspannenden Naturgeräuschen… Ich meine das Schnurren, nicht das Pupsen! Und Vitality & Longevity? Längst in der Heimtierbranche angekommen – Stichwort: Supplements.

Maren Odenthal

Grafik- und Verpackungsdesignerin

www.marenodenthal.com

Sollen wir besser das Thema wechseln? Gern. Proteine bleiben der Talk of the Town. Ich weiß, mir sind auch fast die Füße eingeschlafen. Aber was sich verändert hat, ist die Vielfalt – logisch auf Pflanzenbasis. Den größten Wachstumsschub erleben derzeit Produkte mit Linsen als Proteinquelle, nicht Soja. Vertrauen ernten vor allem Mixed Plant Proteins, und Hybrid Protein ist erfolgreich am Markt gestartet.

Hybrid Protein – was ist das nun wieder? Bei den Innovationsträgern wurde ich fündig: Hier wurde ein Hybrid-Lachs vorgestellt, bestehend aus 54 % echtem Fisch und 46 % pflanzlichem Protein auf Reisbasis. Schmeckte erstaunlich gut – vielleicht wäre das auch was für unsere Haustiere?

Apropos Innovation und Nachhaltigkeit – da hat sich einiges getan! Wir sind raus aus der Phase, in der man Aufmerksamkeit und Akzeptanz für das Thema schaffen musste. Die Menschen erleben die Folgen der Klimakrise, Aufklärung wirkt, und inzwischen geht’s nicht mehr um das Ob, sondern um das Wie.

Wie entwickelt, produziert und kommuniziert man nachhaltige Produkte so, dass sie im Mainstream ankommen – und Wirkung entfalten? Ich habe mir dazu einige Keynotes und Panels angesehen, aber das Fass machen wir heute nicht mehr auf.

Eins noch: die Insekten? Gab es fast gar nicht. Mit einer Ausnahme: Grillenmus in Schokolade… Yikes! Wir mögen den Fisch so verkaufen können, dass er schmeckt – aber bei der Grille wird es dann wohl doch schwierig.

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