ZZF-Geschäftsführer Gordon Bonnet diskutierte bei „Tierisch politisch“ im vergangenen Jahr.
ZZF-Geschäftsführer Gordon Bonnet diskutierte bei „Tierisch politisch“ im vergangenen Jahr.
pet plus

Interview

Aussitzen ist nicht!

Mit ZZF-Geschäftsführer Gordon Bonnet hat sich pet-Redakteur Oliver Mengedoht darüber unterhalten, was die Veränderungen in der Politik für die Heimtierbranche bedeuten.
pet immer dabei – Lesen Sie, wo, wann und wie Sie wollen.
  • Print-Ausgabe direkt per Post
  • Ausgaben auch als E-Magazin
  • Immer verfügbar – auf PC und Mobil
  • Online-Archiv seit 1996
Abonnement Print & Online
Testangebot
Direkt weiterlesen

In der letzten Legislatur­periode wehte der Heimtierbranche von politischer Seite zuweilen ein rauer Wind ins Gesicht. Was erwarten Sie diesbezüglich vom neuen Bundestag und der neuen Bundesregierung?

Die Zusammensetzung des Bundestages hat sich deutlich verändert: Von 630 Abgeordneten wurden 230 neu gewählt, 333 sind ausgeschieden. Die tierschutzpolitischen Sprecherinnen von CDU/CSU, SPD und FDP sind alle nicht mehr im Bundes­tag – zuletzt hatten sie noch die Novelle des Tierschutzgesetzes verhandelt. Bei Bündnis90/Die Grünen sind treibende Kräfte wie Cem Özdemir und Renate Künast ausgeschieden. Hier besteht in mancher Hinsicht noch eine Black Box. In den Wahlprogrammen von CDU/CSU, SPD, FDP, AfD und BSW fand sich zur Heimtierhaltung kaum ein Wort. Die Grünen blieben weitestgehend bei ihrer bisherigen Linie, während Die Linke radikale Beschneidungen der Heimtierhaltung forderte. Von einer Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD erwarten wir, dass sie Verbesserungen für den Tierschutz pragmatisch und weniger ideologisch als bisher angeht. Im Parlament ist jedoch mit der erstarkten Linken und den Grünen auf der Oppositionsbank damit zu rechnen, dass die Grabenkämpfe wieder aufflammen.

Kurzum: Der Heimtierbranche wird weiterhin der Wind ins Gesicht blasen und wir tun gut daran, überzogene Forderungen mit Sachargumenten zu entkräften und zugleich an Lösungen für eine wechselseitig optimale Mensch-Tier-Beziehung zu arbeiten.

Welche politischen Maßnahmen wünscht sich der ZZF konkret vom neuen Bundestag und der Regierung?

Wir wünschen uns, dass gesehen wird, dass Heimtiere ein wichtiger Bestandteil unseres sozialen und kulturellen Lebens sind. Aufklärung über den richtigen Umgang mit Tieren sollte bereits in Kindergärten und Schulen beginnen und auch in einer zeitgemäßen Aktualisierung des Haustier-Berater.de beim BMEL Ausdruck finden.

Sofern die Bedürfnisse der Heimtiere erfüllt werden können, sind Diskussionen um sogenannte exotische Heimtiere völlig verfehlt. Rechtsverbindlich sollten Kriterien festgelegt werden, wann die Übertypisierung von Zuchtmerkmalen zu einer Qualzucht führt, die dann verboten wird. Unterschiedliche Bestimmungen zu sogenannten Gefahr-Tieren in den einzelnen Bundesländern sollten durch eine bundeseinheitliche Regelung ersetzt werden.

In wirtschaftspolitischer Hinsicht klagen unsere Mitglieder über immer mehr Auflagen und Berichtspflichten, die sie in ihrem unternehmerischen Wirken belasten, unter anderem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz…

Zur Startseite
Mehr zum Thema
Lesen Sie auch