Hundekauknochen mit Rohhaut

Zooplus geht auf Nummer sicher

Symbolbild: Hundekauknochen wurden als Ursache für neurologische Symptome vermutet, Auslöser könnte aber MSO aus Rinderhaut gewesen sein.(Quelle: Pixabay, Tho-Ge)
Symbolbild: Hundekauknochen wurden als Ursache für neurologische Symptome vermutet, Auslöser könnte aber MSO aus Rinderhaut gewesen sein.
30.07.2025

Im ersten Quartal dieses Jahres erreichten den Onlinehändler Zooplus aus mehreren europäischen Ländern Hinweise auf mögliche neurologische Symptome bei Hunden. Dabei wurde ein möglicher Zusammenhang mit Kauknochen vermutet, unter anderem auch mit Produkten der Marke Barkoo.

Das Unternehmen hat die Verunsicherung, die diese Berichte bei Tierhaltern ausgelöst hatten, ernst genommen und Maßnahmen eingeleitet: Alle potenziell betroffenen Kauknochen wurden laut Zooplus vorsorglich aus dem Verkauf genommen und die Zusammenarbeit mit dem betreffenden Hersteller beendet, Kunden wurden proaktiv informiert und gebeten, die betroffenen Produkte nicht mehr zu verwenden, und schließlich wurden unabhängige Labore mit umfangreichen Untersuchungen beauftragt, um mögliche Ursachen zu finden.

„Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Methioninsulfoximin (MSO) die plausibelste Ursache für die beobachteten neurologischen Symptome ist“, berichtet der E-Commerce-Pionier in einer aktuellen Pressemitteilung. MSO ist demnach ein Nebenprodukt, das entstehen kann, wenn rohe Rinderhaut mit nicht zugelassenen Bleichmitteln behandelt wird. „Diese unzulässig behandelte Rinderhaut wurde vermutlich bei der Herstellung der Kauknochen verwendet.“

Zwar konnte laut Zooplus bei betroffenen Hunden kein MSO nachgewiesen werden und es liegen auch bislang keine belastbaren wissenschaftlichen Studien zu den Auswirkungen von MSO auf Hunde oder zu möglichen Schwellenwerten vor, doch deuteten Untersuchungen an anderen Tierarten auf einen potenziellen Zusammenhang zwischen einer MSO-Exposition und neurologischen Symptomen hin.

„Zooplus hat gemeinsam mit den zuständigen Futtermittelbehörden und unabhängigen Experten umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die Vorfälle lückenlos aufzuklären und größtmögliche Transparenz zu schaffen“, heißt es weiter. Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme will das Unternehmen künftig vollständig auf Produkte mit Rohhaut verzichten.

Ein europäischer Futterhersteller gibt zu bedenken, dass die betroffenen Produkte nur aus einem Werk asiatischer Herkunft kamen. Es bedeute keineswegs, dass Rohhautprodukte generell unsicher seien.

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