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Kapital trifft Heimtier

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Finanzinvestoren sind in der Öffentlichkeit öfters als Heuschrecken verschrien. Sie hätten nur kurzfristige Renditeziele im Auge und würden mit ihrer einseitigen Orientierung auf kurzfristige Umsatzsteigerungen den Mittelstand kaputt machen, lautet ein Standardvorwurf. Die kurz vor Ostern bekannt gewordene Übernahme von Karlie Heimtierbedarf durch den Beteiligungsfonds Perusa stellt nicht das erste Engagement eines so genannten Private-Equity-Unternehmens in der Heimtierbranche dar. Auch Oase und Gimborn gehören Finanz-investoren. Und das Aquaristikunternehmen Tetra hatte mit Triton einige Jahr lang ebenfalls einen Eigentümer aus der Private-Equity-Branche. Gerade das Beispiel Tetra zeigt, dass Finanzinvestoren mit ihrer Beteiligung oft auch langfristige Ziele verfolgen. Das Aquaristikunternehmen wurde nicht kaputt gespart, sondern bekam in den Jahren, als es zu Triton gehörte, grünes Licht für den Bau eines 10 Mio. € teuren Produktionswerks. Auch die Erfahrungen von Gimborn und Oase mit privaten Beteiligungsgesellschaften sind alles andere als schlecht. Die ehrgeizige Expansion von Gimborn in Tschechien wäre ohne Investitionen ihres Eigentümers nicht möglich gewesen. Vielfach bleibt mittelständischen Unternehmen gar nichts anderes übrig, als sich einem Finanzinvestor anzuschließen. Zwar wird von ihnen erwartet, dass sie sich ständig modernisieren und konsequent investieren, um im Wettbewerb mit Großkonzernen mithalten zu können. Gleichzeitig nehmen allerdings für kleine und mittelgroße Firmen die Schwierigkeiten zu, von den Banken ausreichend hohe Geldsummen zu bekommen. Nicht erst seit der Finanzkrise ist dies so. Andere Finanzquellen sind für mittelständische Unternehmen nicht in Sicht. Für strategische Übernahmen durch einen Mitbewerber sind sie meist finanziell nicht interessant genug. Und die Börse als Möglichkeit, frisches Geld in die Firmenkassen zu pumpen, scheidet derzeit ebenfalls aus. Mehrere Studien belegen, dass mit Beteiligungskapital finanzierte Firmen schneller wachsen, überdurchschnittlich mehr Arbeitsplätze schaffen und eine deutlich höhere Rendite erwirtschaften. Karlie Heimtierbedarf könnte insofern von der Übernahme durch Perusa profitieren. Firmengründer Gerd Blaschke und seine Frau Gabi haben das 1976 gegründete Unternehmen zu einem in Europa führenden Zubehöranbieter entwickelt. Auf diese Leistung können sie stolz sein. Um allerdings auch künftig den Herausforderungen eines globalen Marktes gewachsen zu sein, ist es beruhigend…
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