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Stiftung Warentest und Öko-Test nehmen in Deutschland eine wichtige Rolle bei der Bewusstseinsbildung der Verbraucher ein. Mit ihren Untersuchungen tragen sie maßgeblich dazu bei, im Dschungel ständig neuer Produkte und Dienstleistungen einen besseren Durchblick zu bieten. Da ihre als objektiv und unabhängig angesehenen Untersuchungen in der Gesellschaft starke Beachtung finden, lastet auf den Testern eine hohe Verantwortung. Ihre Tests müssen stets hieb- und stichfest sein, um auch Kritik von mächtigen Konzernen standhalten zu können. Umso mehr erstaunt jetzt die an Schlampigkeit grenzende Arbeitsweise von Stiftung Warentest bei der jetzt veröffentlichten Untersuchung von Hunde-Trockenfutter. Ob bei der Auswahl der getesteten Produkte, bei der Konzeption der Analyse oder bei der Gewichtung der Untersuchungskriterien: die Untersuchung ist voll von Ungereimtheiten und Ungenauigkeiten. Das kritisieren nicht nur Firmen, die (möglicherweise zu Unrecht) mit „mangelhaft“ abgestraft wurden, sondern mahnen auch Groß- und Einzelhändler an bzw. Hersteller, deren Produkte die Bestnote bekamen. Nicht zum ersten Mal ist die Heimtierbranche mit der Arbeit von Stiftung Warentest und Öko-Test nicht einverstanden. Schon in der Vergangenheit wurde bemängelt, dass sich die Untersuchungen von Tiernahrungsprodukten einseitig auf reine Laborwerte konzentrieren. (Vermutlich weitaus wichtigere) Kriterien wie die Herkunft, Qualität, Verwertung und Verdaulichkeit der verwendeten Roh- oder Nährstoffe werden überhaupt nicht berücksichtigt. Ärgerlich ist an der aktuellen Untersuchung auch, dass Stiftung Warentest nicht müde wird, ihre Leser dazu aufzufordern, künftig möglichst billige Produkte einzukaufen, weil sie angeblich ebenso gut wie teure Premium-Produkte sein sollen. Diese Behauptung gewinnt zwar nicht an Wahrheitsgehalt, je öfter sie wiederholt wird. Bei den Verbrauchern kommt sie allerdings sehr gut an, weil sie die unterschwellige Meinung, dass es zwischen billigen und teuren Produkten sowieso keinen Unterschied gibt, noch zusätzlich unterstützt. Das Einkaufsverhalten der Tierhalter wird sich nach Veröffentlichung des Tests sicherlich nicht grundlegend ändern. Trotzdem sollte der Industrieverband für Heimtierbedarf die aktuelle Untersuchung von Stiftung Warentest zum Anlass nehmen, um im Dialog mit den führenden Testinstituten zu erreichen, dass künftige Tests von Tiernahrungsprodukten etwas professioneller ausfallen werden. Ihr Ralf Majer-AbeleDownload: Wenig professionell…
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