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„Wir müssen umdenken“

Wenn die Aquaristikbranche bei Jugendlichen landen will, muss sie sich emotionaler geben, meint Branchenkenner Chris Lukhaup.
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Hört man sich in der professionellen Aquaristik um, so lautet der allgemeine Tenor, dass sich die Branche große Sorgen um die Zukunft des Hobbys Aquaristik macht. Geräuschvoll wird gerätselt, wie man die nur noch schwer zu erreichende Jugend für ein Hobby begeistert, das als angestaubtes und großväterliches Relikt gilt. Natürlich gibt es immer wieder Vorschläge und Initiativen, die mehr oder weniger erfolgversprechende Konzepte hervorbringen. Doch dabei stehen sich die Firmen oft selber im Weg. Eine firmenübergreifende, an einem Strang ziehende und all-umfassende Zusammenarbeit ist somit nicht gegeben. Wie kann man also die Jugend für das Hobby und für uns gewinnen? Wir müssen umdenken. Die warme Suppe vom Vortag macht die heutigen Kids schon lang nicht mehr satt, vor allem wenn man sie immer und immer wieder aufwärmt! Vergleicht man die Aquaristikbranche mit der Musik- oder der Computerspielbranche, die in vielen Bereichen sehr stark auf Jugendliche setzt und diese äußerst geschickt umwirbt, muss man erstaunt feststellen, dass sie Jahrhunderte voneinander entfernt sind. Allein die Werbung in der Aquaristik ist oft langweilig und äußerst unanschaulich. So etwas kann die heutigen Kids sicherlich nicht vom Hocker reißen und ihnen Spaß an der Aquaristik vermitteln. Die Kids sind aber die Kunden von heute und morgen. Zu wenig „green spirit“ Jugendliche wollen Spaß haben, keine langweilige Vereinsarbeit, sondern coole Meetings. Eigentlich wollen sie alle Abenteuer erleben. Natur ist Abenteuer, Natur ist modern und Aquaristik eine kleine Wissenschaft, die voller Natur und interessanter Abenteuer steckt und gar nicht so schwierig ist. Wenn ich Jugendlichen von meinen aquaristischen Fangreisen erzähle, kommt von fast allen ein sehr positives Feedback, auch von denen die Aquaristik nur vom Hörensagen kennen. Das ist das, was wir vermitteln müssen. Schaut man sich in den nicht-aquaristischen Medien um, ist Natur überall vertreten. Jedes Unternehmen, das sich „Go Green“ an die breite Brust heftet, gilt als zukunftorientiert und umweltbewusst. In der Aquaristik, die eigentlich sehr eng mit der Natur zusammenarbeitet, setzt man noch viel zuwenig auf den „Green Spirit“, der als sehr jugendlich und innovativ gilt. Wenn man sich Gehör bei dieser Zielgruppe verschaffen will, muss man, um zu punkten, vor allem deren Sprache sprechen. „Street Credibility” ist das Schlagwort. Aquaristik ist ein Hobby, das sowohl Spaß, Natur und Know-how verbindet. Vor allem diejenigen, die…
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