Ralf Majer-Abele
pet plus

Editorial

Herausfordernde Zeiten

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Interquell-Geschäftsführer und IVH-Vorsitzender Georg Müller bringt es im Gespräch mit der pet-Redaktion auf den Punkt: „Die Situation für uns Produzenten ist herausfordernd wie noch nie in den letzten Jahrzehnten.“ Nun ist Georg Müller alles andere als ein Panikmacher. Seine ruhige und besonnene Art wird in der Heimtierbranche sehr geschätzt. Wenn er etwas sagt, hat das in der Regel Hand und Fuß. 

Was Müller und vielen anderen in der Branche derzeit enorme Kopfzerbrechen bereitet, sind zum Teil heftige Lieferengpässe bei Waren und Rohstoffen und die daraus folgenden Preisanstiege bei Ölsaaten, Getreide, tierischen und pflanzlichen Proteinen, aber auch Verpackungsmaterial. Corona zeigt Wirkung, und die Herausforderungen für den Einkauf und die Warendisposition werden eher immer größer, als dass sie nachlassen. Zu den Auswirkungen der Pandemie auf den globalen Frachtverkehr kommen erschwerend schlechte Ernten, Tierseuchen und der Brexit hinzu, die für zusätzliche Probleme beim Rohwareneinkauf sorgen. In einer globalen Wirtschaft sitzen eben alle in einem Boot. Und wenn es in, sagen wir, Argentinien eine Wirtschaftskrise gibt, hat das ebenso Auswirkungen auf andere Länder, wie wenn Tierseuchen in anderen Gegenden der Welt ausbrechen.

Kaum einer glaubt mittlerweile mehr, dass die durcheinander geratenen globalen Lieferketten eine Angelegenheit von ein paar Monaten sein werden. Die Probleme dürften länger anhalten, und vielleicht werden sie das Beschaffungswesen, auch in der Heimtierbranche, revolutionieren.  

Schon jetzt ist auffallend, dass Unternehmen wie etwa Mera Tiernahrung, die vor allem auf regionale Rohwaren setzen und partnerschaftliche sowie langfristige Beziehungen zu ihren Lieferanten pflegen, mit der derzeitigen Krise weitaus besser zurechtkommen als Unternehmen, die Rohware aus der ganzen Welt beziehen, weil die Beschaffung aus China, Indien und Vietnam auf den ersten Blick billiger zu sein scheint.

 In einer globalen Wirtschaft sitzen alle in einem Boot.

„Indem wir einen nachhaltigen Ansatz verfolgen, sind wir unabhängiger vom weltweiten Handel“, sagt Mera-Geschäftsführer Felix Vos. Immer mehr Unternehmen in unserer Heimtierbranche scheinen das zu beherzigen und erfinden sich neu. Das zeugt von Weitsicht und dürfte sich in ein paar Jahren, wenn…

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