Der WAU-Effekt

Führungskräfte können von Hunde viel lernen, ist sich Melanie Ebert sicher. Die Expertin für Unternehmenskultur, die mit ihren Leadership-Hunden Mira und Maggy Führungskräfte coacht und in Seminaren regelmäßig Mitarbeiter und Unternehmen unterstützt, hat zu diesem Thema ein unterhaltsames und sehr persönliches Arbeitsbuch geschrieben. Es enthält viele Anekdoten, Denkanstöße und Übungen, die Führungskräften helfen sollen, sich zu echten Führungspersönlichkeiten zu entwickeln, die im Unternehmen über Ansehen verfügen und respektiert werden. 

In einem Hunderudel, so beschreibt Ebert, zeigen ranghohe Tiere Dominanz durch Ruhe und Autorität, sie sind souverän und bedrohen keine Rudelmitglieder. Und bei den Menschen? Da gibt es neben Chefs, die ihre Mitarbeiter zu Höchstleistungen motivieren können, auch Vorgesetzte, für die Mitarbeiter nur eine untergeordnete Rolle spielen und die es vorziehen, sich vor allem mit Prozessen und Ergebnissen zu beschäftigen. 

Ebert hält vor dem Hintergrund einer Arbeitswelt im Umbruch Veränderungen in der Unternehmenskultur für dringend notwendig. Wenn die Mitarbeiter im Unternehmen wissen, wofür sie etwas tun, so schreibt sie, sind sie glücklicher, engagierter und loyaler – und das Unternehmen ist insgesamt erfolgreicher. Die Autorin verweist auf den WAU-Effekt: Wertschätzung, Achtsamkeit und Umdenken. Für sie sind das die Bausteine für echtes Leadership. Dabei weist die Autorin immer wieder darauf hin, dass Menschen einiges von Hunden lernen können, beispielsweise eine klare Rollen- und Aufgabenverteilung, aber auch respektvollen Umgang miteinander. 

In ihrem Berufsleben hat Ebert viele Seiten des Berufslebens selbst kennengelernt und Höhen und Tiefen durchlebt: als Angestellte ebenso wie als Führungspersönlichkeit, als Unternehmerin und als Coach. Viele dieser Erfahrungen fließen in ihre persönlich geprägten Ausführungen ein. Dabei geht es der Autorin in ihrem Buch trotz der Komplexität der Thematik darum, Dinge kurz und knapp auf den Punkt zu bringen. Gleichzeitig will sie auch viele Anregungen zum Selbstcoaching geben, etwa in Form von Reflexionsfragen, aber auch von regelmäßigen Blicken in die Welt der Vierbeiner, in der manches besser läuft als bei den Zweitbeinern. Insofern versteht sie ihren Ratgeber als eine Art Rundum-sorglos-Buch, das informieren, aber in erster Linie Denkanstöße geben will, um mehr Spaß ebenso wie mehr Erfolg im Beruf zu haben. In einem Umsetzungsplan am Ende des Buches kann jeder Leser die Anregungen gleich in seinen Arbeitsalltag integrieren.